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Verwaltungsstrafen

Mann bezahlt Parkstrafe nicht und wird drei Mal festgenommen

(FOTO: iStock/ Paolo Cordoni)

Christian S. wurde wegen Alkohol am Steuer von 2.000 Euro bestraft. Ein paar Wochen später wurde er auch wegen Falschparkens mit einer Strafe von 100 Euro belegt.

Zu der Zeit war der Tischler und Vater von drei Kindern auf sein Auto angewiesen, um Kunden zu beliefern. Aufgrund seiner Verkehrsstrafen wurde ihm jedoch der Führerschein entzogen, was dazu führte, dass er seinen Job und seine Wohnung verlor. Laut Kurier beliefen sich seine Schulden aufgrund der Strafen auf 48.000 Euro.

Im vergangenen Sommer wurde Christian S. wegen Nichtzahlung seiner Verwaltungsstrafen für sechs Wochen ins Gefängnis geschickt. Wie der Kurier berichtet, ist er damit bei weitem nicht allein, da im Jahr 2022 bundesweit 5.243 Menschen eine Ersatzfreiheitsstrafe absitzen mussten.

Eine einzelne Strafe reicht oft nicht aus, um Betroffene mit hohen Schulden zu bestrafen. Christian S. ist ein gutes Beispiel dafür. Obwohl er gerne seine Schulden durch gemeinnützige Arbeit abbezahlen würde, wird ihm diese Möglichkeit nicht gewährt. Obwohl das Finanzstrafrecht die Möglichkeit bietet, Schulden durch gemeinnützige Arbeit auszugleichen, gibt es diese Alternative im Verwaltungsstrafrecht nicht. Eine Neuregelung, die diese Möglichkeit einbezieht, ist nicht im Regierungsprogramm vorgesehen, wie das Büro der zuständigen Ministerin Edtstadler (ÖVP) gegenüber dem Kurier erklärte.

Christian S. wird daher im Herbst zum dritten Mal ins Gefängnis gehen müssen.