Montezemolos Ferrari-Kritik trifft den Traditionsstall ins Mark. Der ehemalige Präsident der Scuderia sieht in Maranello ein „Team ohne Seele“ und beklagt die Führungsdefizite.
Die markanten Worte fallen ohne Umschweife. Luca di Montezemolo, der charismatische Ex-Präsident aus Ferraris Glanzzeit mit Michael Schumacher, nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn er über seinen einstigen Rennstall spricht. Mehr als ein Jahrzehnt nach seinem Abschied von der Scuderia bleibt seine Stimme in der Formel-1-Welt gewichtig. Bei mehreren Gelegenheiten formulierte Montezemolo zuletzt deutliche Kritik an der Teamführung in Maranello und beklagte insbesondere mangelnde Führungsqualitäten an der Spitze des traditionsreichen Rennstalls.
„Ich bin traurig, weil ich ein Team ohne Seele sehe„, offenbart der Italiener gegenüber Sky sein Innerstes. Die Emotionen des 76-Jährigen sind spürbar, wenn er über die aktuelle Verfassung des Teams spricht: „Und ich bin wütend, weil es ihnen nicht gelungen ist, 2025 vom ersten Rennen an ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen.“
⇢ Junge Käufer im Ferrari-Fieber: Luxusmarke erobert Millennials
Für den früheren Teamchef bleibt nur eine Hoffnung: „Mein Wunsch ist es, Ferrari bald wieder ganz vorne zu sehen. Aber das braucht Organisation und Zeit.“
Positive Eindrücke
Der jüngste Besuch im Ferrari-Fahrerlager am vergangenen Wochenende zeigte jedoch auch positive Eindrücke. Montezemolo traf auf vertraute Gesichter aus seiner Ära und spürte neue Impulse. „Die alten Ferrari-Bekanntschaften, die ich noch habe, machen alle einen sehr motivierten Eindruck„, berichtet er und fügt mit einem Anflug von Nostalgie hinzu: „Es war schön, die alten Gesichter mal wieder zu sehen.“
Hamiltons Verpflichtung
Zur viel diskutierten Verpflichtung von Lewis Hamilton äußert sich der ehemalige Ferrari-Lenker diplomatisch zurückhaltend. „Er ist ein toller Kerl und Teil der Formel-1-Geschichte“, würdigt Montezemolo den siebenfachen Weltmeister. Interessanterweise bringt er auch eine Alternative ins Spiel – den jungen italienischen Nachwuchsfahrer Andrea Kimi Antonelli.
Sollte die Hamilton-Verpflichtung nicht die erhofften Erfolge bringen, könnte der Youngster eine vielversprechende Option darstellen.
Folge uns auf Social Media!