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Diskriminierung

NIVEA wirbt mit diskriminierenden Werbeplakaten gegen kroatische und marokkanische Fans (FOTO)

FOTO: iStock/tupungato

Das Marketingteam der bekannten deutschen Kosmetikmarke „Nivea“ hat sich einen ausgefallenen, aber auch umstrittenen Weg einfallen lassen, um für sein Mizellenwasser zu werben.

Da in Katar derzeit die Endrunde der Weltmeisterschaft stattfindet, hat sich die Marke Nivea dem gegebenen Fußballrausch, der den Planeten erfasst hat, angeschlossen – ähnlich zu „Ryanair“ , die für seine Witze über die Abstiegsmannschaften herausstach.

Anders als die irische Fluggesellschaft entschied sich der deutsche Kosmetikriese jedoch die Fans selbst und nicht die Fußballer anzustacheln, diesmal waren die kroatischen und marokkanischen dran, deren Nationalmannschaften im Halbfinale ausgeschieden waren.

So ist auf einem der Werbefotos ein schlecht gelauntes Mädchen zu sehen, das sich rot-weiße Würfel ins Gesicht gemalt hat, während in der oberen Ecke ein Stand von 3:0 steht, mit dem die „Vatreni“ gegen Argentinien verloren haben. „Du solltest 0 Prozent bereuen, wenn du 100 Prozent gegeben hast. Mizellenwasser ‚Nivea‘ – 0 Prozent Rückstände. Entfernt die Farbe aus dem Gesicht und hinterlässt Ihre Haut sauber und bereit Ihr Team von Neuem anzufeuern“, heißt es in der Beschreibung des Fotos, während der Slogan selbst darauf hinweist, dass das Mizellenwasser „alles außer Tränen wegwischt“.

Schlimm, schlimmer, am schlimmsten

Obwohl das Nivea-Team den Werbeslogan als humorvoll empfand, verärgerte es viele „Vatreni“-Fans.

„Man weiß nicht, ob der Slogan oder das Mizellenwasser schlimmer ist“, „Ich hoffe, das Mizellenwasser ist stark genug, um diesen Marketingexperten von euch zu entfernen“, „Das soll ein gutes PR-Foto für Sie sein? Denken Sie noch einmal darüber nach“, „Ernsthaft? Extrem unprofessionell“, „Total respektlos“, „Es scheint, dass Nivea das neue Balenciaga ist“.

„Sehr unangemessen, egal welches Land Sie in Ihren Marketingtricks verwenden“, „Früher habe ich Ihre Produkte gekauft, aber ich werde es nicht mehr tun“, „Löschen Sie das, bevor es zu spät ist“, „Kroatien hat diese Art von Spott nicht verdient “, sind nur einige der kritischen Kommentare von Nutzer:innen in den sozialen Netzwerken, berichtet Index.

„Löscht alles außer Erbe“ – offene Diskriminierung?

„Was für eine Respektlosigkeit. Warum haben Sie so etwas nicht mit Portugal, Brasilien oder Spanien gemacht“, „Das schlechteste Marketing der Welt“, „Wie man Kunden an einem Tag verliert“, „Die schlimmste Demütigung, die ich je gesehen habe“, „Sehr niedrig“.

„Und Tränen?!? Angefangen mit dem Foto der kroatischen Cheerleaderin bis zu diesem wird Ihre Werbung immer schlechter! Sie sollten sich für Ihr mangelndes Einfühlungsvermögen sowie für die Diskriminierung und den psychischen Missbrauch entschuldigen. Jeder, der das liest – wir werden nicht zulassen, dass das in Ordnung ist!“, tobten Fans auf Instagram.

Ein ähnliches Foto wurde für die marokkanischen Fans veröffentlicht, wo eine Cheerleaderin in den Farben der Flagge des Landes als „Modell“ ausgewählt wurde, für das Spiel mit dem Ergebnis von 2:0, bei dem Frankreich gegen Marokko gesiegt hat. Der dazugehörige Text auf dem Foto lautet: „Löscht alles außer das Erbe“.

Offen bleibt welche Zukunft eine solche Werbekampagne für das Unternehmen haben wird, viele Nutzer:innen haben in ihren Kommentaren einen Boykott von „Nivea“-Produkten angekündigt.

Nivea hat die neue Werbekampagne online gelöscht und sich offiziell in einer Instagram-Story bei allen Betroffenen entschuldigt.