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ESKALATION

Türkischer Präsident Erdoğan „verflucht“ Österreich

ERDOGAN_OESTERREICH
(FOTO: iStock, Facebook/ Tayyip Erdogan)

Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdoğan platzte der Kragen und „verflucht“ nun Österreich für das Hissen der Israel-Flagge.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Österreich für das Hissen der israelischen Fahne im Nahost-Konflikt scharf kritisiert. „Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat“, sagte Erdogan verärgert.

Außerdem gab es an den Türkei-kritischen Aussagen von ÖVP- Innenminister Karl Nehammer scharfe Kritik aus Ankara. Bei gestriger Pressekonferenz hatte Nehammer die „unrühmliche Rolle der Türkei“ kritisiert. Diese Rolle trage „sicher nicht zur Deeskalation, sondern zur Eskalation“ bei, so Nehammer. Der Innenminister warf den türkischen Präsidenten vor, „Öl ins Feuer“ zu gießen. In der vergangenen Woche bezeichnete Erdoğan unter anderem Israel als „Terrorstaat“.

„Ich verfluche den österreichischen Staat. Er will wohl, dass die Muslime den Preis dafür zahlen, dass er die Juden einem Genozid unterzogen hat.“

Recep Tayyip Erdoğan

Zudem wies Nehammer darauf hin, dass es bereits letzten Sommer“ deutliche hinweiste, dass die Türkei Einfluss auf die Krawalle in Wien-Favoriten genommen hat“.

Nun beeinfluss die Türkei die gegen Israel gerichtete Proteste. Neben den Aussagen des türkischen Präsidenten nannte Nehammer das Schwenken etlicher türkischer Fahnen auf den Demonstrationen.

Unbegründete Aussage abgelehnt:
Zu den Aussagen von ÖVP-Innenminister hieß es laut „APA“ in einem Schreiben des türkischen Außenministeriums: „Wir lehnen die unbegründeten Aussagen des österreichischen Innenministers zu unserem Land und unserem Präsidenten im Zusammenhang mit den Protesten in Wien gegen die Gräueltaten Israels ab und verurteilen sie. Wir rufen die österreichischen Behörden dazu auf, diesen antitürkischen Erklärungen ein Ende zu setzen, die sich aus rein innenpolitischem Kalkül ergeben und die türkisch-österreichischen Beziehungen schädigen.“

Erdoğan kritisierte nicht nur Österreich, sondern auch die USA und den US-Präsidenten Joe Biden. „Mit Ihren blutigen Händen schreiben Sie leider Geschichte. Sie haben uns dazu gezwungen, das zu sagen“, so Erdoğan. Der türkische Präsident bezog sich auf einen angeblich geplanten Waffenverkauf der USA an Israel, schreibt die APA.

Zuvor berichtete die „Washington Post“, dass ein Waffenverkauf von 735 Millionen US-Dollar genehmigt wurde. Zunächst gab es noch keine offiziellen Angaben. Der „Boden Palästinas“ werde mit „Gräuel, Schmerz und Blut gewaschen. Und Sie unterstützen das“, kritisierte Erdoğan.