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HORRORSTORY

Amerikaner findet Vater am Balkan: „Daddy ist Serbe, Alkoholiker und gewalttätig“

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Foto: Facebook/Maksim Arsic

Er hätte sich so gerne ein Happy End gewünscht.

Und all die vielen Serbinnen und Serben, die Solidarität zeigten, seinem Aufruf folgten und ihn teilten, ebenso. „Hallo Serbien, kennst du meinen Dad?“, schrieb der junge Amerikaner Maksim Arsić auf Facebook und sorgte damit vor einer Woche mit seinem Aufruf für große Empathie in dem Land. Nachdem seine Mutter bereits gestorben ist, wollte er seinen Familienspuren am Balkan nachgehen, um seinen biologischen Vater endlich zu finden.

15.000 Mal geteilt
Er schrieb einen rührenden Aufruf, in dem er viele Informationen über seine Mutter bekannt gab, unter anderem wo sie in Belgrad gewohnt hat, welche Schulen sie besucht und wo sie gearbeitet hat. Die Menschen fühlten derart mit, dass viele den Aufruf teilten – insgesamt sogar 15.000 Leute. „Viele Menschen haben sich bei mir gemeldet. Einige nur, um mir zu sagen, dass sie in einer ähnlichen Lage sind und dass sie mir viel Glück wünschen. Aber andere, um mir zu sagen, dass ich besser nicht nachforsche und die Sache ruhen lasse“, so Maksim, der die Fliegerschule in Kalifornien besucht und Pilot werden will.

Schläger, Boxer, Alkoholiker
Obwohl Arsić, wie er selber sagte, „auf jedes Szneario eingestellt war“, tun die durch die Suche erlangten Erkenntnisse sicherlich weh. „Es war eine schöne Hochzeit, in einem weißen, glänzenden Hochzeitsklied. Sie lebte mit den Eltern ihres Partners. Aber er kam in der Früh betrunken und gewalttätig und schlug sie, damit sie am nächsten Tag ja nichts falsch macht. Sie hat jahrelang geschwiegen und das Ganze ausgehalten. Sie dachte, die Liebe und die Geduld werden ihn mit der Zeit ändern, aber es war umsonst“, schrieb eine Frau, die die Geschichte seiner Mutter kennt, dem jungen Kalifornier.

Mit Grillgabel in den Bauch gestochen
„In dieser Situation blieb sie schwanger und alle waren froh und dachten, dass er sich endlich bessern wird. Dann, als der siebte Schwangerschaftsmonat kam, kam er besoffen heim, schlug sie, trat auf sie ein und nahm die Grillgabel, um ihr in den Bauch zu stechen. Es war das Ende“, schreibt eine Frau, die seine Mutter kannte, in der Nachricht. Ebenso behauptet sie, dass der Mann ein „damals bekannter Boxer im ehemaligen Jugoslawien war“.

Abtreibungen und Familientragödien
Danach hatte seine Mutter, wie diese Frau berichtet, „eine Ehe und ist mehrmals schwanger geworden, aber hat dann Abtreibungen gemacht“. Sie soll eine gute, humane Frau gewesen sein, die regelmäßig in das von ihrem Wohnhaus gegenüberliegende Heim für minderjährige, unbeaufsichtigte Kinder ging und dort immer wieder Spenden hinterließ.

„Ich gebe die Suche auf“
Maksim hat aufgrund dieser Geschichte beschlossen, seine Suche nach dem biologischen Vater aufzugeben. „Aufgrund all dessen, was ich erfahren habe, will ich die Suche abbrechen. Ich habe angenommen, dass meine Mutter jemanden gefunden hat, mit dem sie ein Kind wollte und das sie sich dazu entschlossen hat, dieses alleine aufzuziehen. So passierte etwas Ähnliches, als sie zwei Wochen vor der Abreise nach Amerika schwanger geworden ist. Als sie dort von ihrer Schwangerschaft erfuhr, erzählte sie niemandem etwas und drängte meinen Stiefvater, die Vaterschaft anzunehmen“, so Maksim.

Trotz all der schlechten Nachrichten: Den Vater scheint er tatsächlich gefunden zu haben. Ein Mann meldete sich bei ihm und Maksim ist zu 99% sicher, „dass das sein Vater ist“. „Nur ein DNA-Test fehlt“, so der junge Amerikaner mit serbischen Wurzeln.