Start News Panorama
AKKUMULATION

BiH: Das ungenutzte Tourismus-Potential des größten künstlichen Sees Europas

FOTO: Ž.M./klix.ba

In Bosnien-Herzegowina liegt der größte künstliche See Europas. Das Potential des Busko-Jezero könnte durch politische Spannungen im Keim erstickt werden.

Der Buško-Jezero ist ein künstlich angelegter See, der sich zwischen den Gemeinden Livno und Tomislavgrad befindet. In den 70er Jahren wurde der See in einem Moorgebiet, dem Buško-Blato, errichtet. Mit einer Fläche von etwa 56 Quadratkilometer zählt der See zu den größten Seen Europas.

Die günstige Lage und die klimatischen Bedingungen, Buško-Jezero liegt am Dreiländereck zwischen Bosnien, Dalmatien und Herzegowina, versprechen ein großes Tourismus-Potential. Aufgrund der günstigen Lage würde der See eher dem Meer ähneln als einem Gewässer. Besonders für lokale Gemeinden sei die Entwicklung in diesem Segment eine Chance. Es fehlt jedoch an „Inhalten“ um die Touristen anzulocken. Denn mit einem See alleine kann man die Massen nicht unterhalten.

Es fehle an Cafés, Übernachtungsmöchlichkeiten und schlicht an Mitteln, um die Menschen länger als einen Tag am Buško-Jezero zu halten, berichten bosnische Medien. Das Potential vom Segeln, Rudern oder Fischen könnte hier ausgebaut werden. Mit der Umsetzung von zahlreichen Sportarten könnte primär der Tourismus angekurbelt werden. Dadurch würden neue Arbeitsplätze für die Bevölkerung aus dieser Region entstehen. Laut dem bosnischen Internetportal „klix.ba“ sei der Bau eines „Nationalen Zentrums für Wassersportarten“ am Buško-Jezero geplant.

LESEN SIE AUCH: Unabhängigkeit: Bosniens Kampf zwischen Zukunft und Vergangenheit

Bosnien-Herzegowina, ehemalige Teilrepublik des kommunistischen Vielvölkerstaates Jugoslawien, erklärte am 1. März 1992 seine Unabhängigkeit. 26 Jahre danach ringt das Land noch immer um seine Freiheit.

 

Sollte Bosnien-Herzegwina diese Pläne in die Tat umsetzen, könnte es Probleme Seitens der kroatischen Regierung geben. Denn das Wasserkraftwerk Orlovac, das in den 70er Jahren errichtet wurde, befindet sich in Kroatien und nutzt das Wasser aus dem Buško-Jezero zur Stromerzeugung. Die Nutzung des Wassers aus dem See wird jedoch nicht durch ein zwischenstaatliches Abkommen der beiden Länder geregelt. Auf politischer Ebene werden bereits Gespräche zwischen dem kroatischem Ministerpräsident Andrej Plenkovic und dem bosnischem Wirtschaftsminister Mirko Šarović geführt.