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BRUDER SCHWER VERLETZT

Deutscher Skifahrer wird von zwei Lawinen mitgerissen

FOTO: iStock/boggy22
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Am vergangenen Samstag ereigneten sich dramatische Szenen am Pitztaler Gletscher in Tirol. Zwei Brüder aus Deutschland, 45 und 51 Jahre alt, nahmen an individuellen Variantenabfahrten im Skigebiet Riffelsee und Pitztaler Gletscher teil.

Gegen Mittag verließen sie das reguläre Skigebiet und begaben sich auf eine Aufstiegsspur in Richtung des Mittagskogel, wo sie beschlossen, eine noch nicht befahrene Rinne zu erkunden.

Unverhoffte Lawinengefahr

Der 45-Jährige befuhr als Erster die steile Rinne, mit seinem älteren Bruder in geringem Abstand dahinter. Auf etwa 3050 Metern Höhe löste sich eine Schneebrettlawine, welche den jüngeren Bruder rund 500 Meter mitriss. Der 51-Jährige konnte seinen Lawinenairbag auslösen und wurde von den Schneemassen nicht verschüttet. Sofort begann er mit der Suche nach seinem verschütteten Bruder und fand ihn schwer verletzt an der Schneeoberfläche. Ein Notruf wurde umgehend abgesetzt.

Rettungseinsatz und erneute Gefährdung

Die Besatzung des Notarzthubschraubers Martin 8 traf schnell ein und versorgte den 45-Jährigen, bevor er zur weiteren Behandlung in die Klinik nach Innsbruck geflogen wurde. Der unverletzte 51-Jährige lehnte das Angebot ab, ebenfalls mit dem Hubschrauber ins Tal zu fliegen, und beharrte darauf, die Abfahrt alleine fortzusetzen.

Nachdem der Hubschrauber die Unfallstelle verlassen hatte, setzte der Deutsche seine Fahrt fort und löste bei einer Querung ein weiteres Schneebrett aus, das ihn etwa 300 Meter mitriss. Einmal mehr schützte ihn der gezogene Lawinenairbag, sodass er nicht verschüttet wurde. Er fand seine Skiausrüstung im Schnee und setzte seine Abfahrt fort.

Schließlich wurde der 51-Jährige von der Bergrettung Innerpitztal unverletzt zur Talstation gebracht. Trotz der gefährlichen Umstände blieb er unverletzt.