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AUS HAZIMS FEDER

Hazim Hadžić: Corona – Warnung oder Segen?

Hazim Hadžić_Corona: Warnung oder Segen? (FOTO: iStock, Arnela Tubić)

Der Autor, Kolumnist, Szenarist und Student, Hazim Hadžić schreibt für KOSMO über die Bedeutung, welche die Corna-Krise für uns alle haben könnte.

Was soll man über eine Situation sagen, über die bereits alles gesagt ist? Ich bin überhaupt nicht kompetent, über die Schutzmaßnahmen zu reden, und wir brauchen jetzt auch überhaupt keine Verschwörungstheorien, sondern vor allem brauchen wir Unterstützung und Solidarität.Die ständig wiederholten Sätze, dass „die Erde unser einziges Zuhause ist“ und dass „wir sie schützen müssen“, sind schon fast zu Floskeln geworden.

Die Gipfeltreffen der politischen Führer, Greta Thunberg, die Eisschmelze in der Antarktis… wir überfliegen die Sensationsmeldungen und machen weiter wie bisher. Was lehrt uns in dieser Situation das Coronavirus?

Dieses Virus ist eine Aufforderung, ein Aufschrei, ein Appell der Erde, des Universums, eine göttliche Warnung oder ein reiner Zufall, was auch immer es sei… Aber vor allem ist es das, was wir daraus machen.
Wenn wir in ein paar Monaten den Schaden bewerten werden, den es uns zugefügt hat, können wir die Tatsache nicht leugnen, dass es uns verändert hat; es hat unsere Wahrnehmung der Welt, wie wir sie kennen, zerstört und uns gezwungen, die Dinge nicht selbstverständlich zu nehmen. Der Planet hat aufgeatmet und wir verbringen Zeit mit unseren Lieben. Mehr denn je schätzen wir unser Essen, Sauberkeit und Aufenthalte im Freien. Corona hat im kollektiven Bewusstsein das Bedürfnis nach Einheit und nach Veränderung unserer Einstellung zur Umwelt und zu den zwischenmenschlichen Beziehungen geweckt.

Wir sind weder eine besondere Generation, noch sind wir in irgendeiner Hinsicht anders als andere. Auch vor uns haben viele gegen verschiedene Epidemien und Pandemien gekämpft. Na und? Nichts, die Erde dreht sich weiter, die Menschen ziehen Bilanz der Folgen und ziehen ihre Lehren daraus. Welche Lehre können wir aus dieser, unserer Pandemie ziehen? Und können wir am Ende, wenn all dies zu Ende ist, bewusster leben und uns gegenüber „unserem einzigen Zuhause“, das wir „schützen müssen“ verantwortungsvoller verhalten?