Start News Panorama
FREIHEITSPREIS DER MEDIEN

Preis für „Brückenbauer Europas“: Kurz inszeniert sich als Balkan-Freund

(FOTO: BKA/Dragan Tatic)

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erhielt am Dienstag in Deutschland den „Freiheitspreis der Medien“. Er soll ein „Brückenbauer Europas“ sein. Kurz betonte vor allem seinen Wunsch, dass der Balkan Teil der Europäischen Union wird.

Das Event mit dem Namen „Ludwig-Erhard-Gipfel“ wurde von der Weimer Media Group veranstaltet und fand zum siebenten Mal statt. Zuvor erhielten Persönlichkeiten wie Michail Gorbatschow, Jean-Claude Juncker und Fürst Albert II. von Monaco den Preis. Die feierliche Rede mit dem Lobgesang für Kurz übernahm der konservativen griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Begründet wurde die Wahl von Kurz von der Jury damit, dass der Politiker sich „als Integrationsminister frühzeitig für eine ausgleichende Migrationspolitik“ eingesetzt habe. „Es gelingt ihm als außergewöhnlichem Kommunikator, Dialoge offen zu halten, Ausgrenzungen zu vermeiden und selbst in Krisensituationen wie Terrorattacken oder der Pandemie offen zu kommunizieren und die versöhnenden Kräfte der Gesellschaft zu stärken. (..)“, so die Meinung der Jury.

Im Moment sind leider keine Umfragen verfügbar.

Die Lobgesänge hörten kaum auf, Kurz soll sich auch „in seiner politischen Laufbahn immer wieder als Brückenbauer erwiesen“ haben, und ein „kommunikativ überzeugender Markenbotschafter Europas und der Freiheit“ sein, so die Verleger Christiane Goetz-Weimer und Wolfram Weimer.

Der Bundeskanzler zeigte sich erfreut über den Preis: „Vielen Dank, das ist wirklich eine große Ehre.“ Auch bedankte er sich für die „überfreundlichen Worte des Lobes“, da er als „amtierender Politiker“ besonders in Zeiten der Pandemie, in welchen er „unpopuläre Maßnahmen“ setzen musste, eher mit Kritik konfrontiert werde. In seiner dankesrede betonte der Kanzler, dass es ihm ein „zentrales Anliegen“ sei, Brücken nach Ost- und Südosteuropa zu schlagen: „Für uns ist es ein ganz zentrales Anliegen, dass wir uns alle bewusst sind, dass die Europäische Union nicht an den heutigen Grenzen enden kann, sondern auch der Balkan ein Teil der Europäischen Union werden muss.“