KLIMASCHUTZ

Tag der Erde: „Lasst die Städte blühen!“

Tag der Erde (FOTO: iStock)

Der Tag der Erde wird seit 1970 weltweit immer am 22. April begangen. Wie dieser Tag der Erde entstanden ist, wie er begangen wird und welchem Zweck er dient, lesen Sie im folgenden Text.

Der Tag der Erde wurde 1969 auf einer Konferenz der UNESCO in San Francisco als neues Konzept vorgestellt. Präsentiert wurde er von John McConnell, einem Friedensaktivisten und Pazifisten. John McConnell sandte damals eine wichtige Botschaft, die uns alle betrifft: „Mein ganzes Leben lang war ich überzeugt, dass wir ein gemeinsames Ziel brauchen, das die Menschen der verschiedenen Kulturen und Weltanschauungen vereinigt, und dass wir einen gemeinsamen Weg brauchen, d.h. dass wir unsere Aufmerksamkeit gemeinsam auf unseren Planeten richten. Das kann uns helfen, die Spirale der Kriege und Ungleichheit, die Spirale des Hasses und der Rache zu durchbrechen.“

„Die Erde macht uns bewusst, auf welch wunderbarem Planeten wir leben. Sie zeigt uns unsere gemeinsame Aufgabe.“

Auf der Suche nach einem Symbol faszinierte McConnell die Ansicht der vom Weltraum aus aufgenommenen Erde. „Sie macht uns bewusst, auf welch wunderbarem Planeten wir leben. Sie zeigt uns unsere gemeinsame Aufgabe.“ Er glaubte daran, dass der Fortschritt der Wissenschaft und der Technik keine Gefahr, sondern eine Chance für das Leben auf dem Planeten Erde sei. Seine Meinung und die Ideen, die er in seinen Artikeln für eine Lokalzeitung in North Carolina formulierte, verbreiteten sich schnell und waren bald auch in allen anderen Zeitungen der USA und der Welt zu lesen. Fast gleichzeitig wurde der 22. April auf Initiative des amerikanischen Senators Gaylord Nelson 1970 zum Earth Day, dem Tag des Umweltschutzes, erklärt. Das Ziel dieses Tages war es, den Bürgern die Probleme der Luftverschmutzung bewusst zu machen. Ursprünglich richtete sich das Projekt nur an Schulen und Universitäten, aber bald erreichte es auch die breiten Massen und die gesamte Bevölkerung.

Der Tag der Erde wurde zum ersten Mal am 21. März 1970 (dem Frühlingsbeginn auf der Nordhalbkugel) gefeiert. Der Erklärung des damaligen Generalsekretärs der UN, Sithu U Thant, zufolge gilt der 21. März als Weltaktionstag für den Planeten Erde. Schließlich etablierte sich jedoch der 22. April als Tag der Erde und wird heute vom „Earth Day Network“ organisiert. Der Tag der Erde wird an jedem 22. April mit dem Ziel begangen, die Bevölkerung für die Folgen der Ausbeutung der Ressourcen und der Abfallerzeugung und –entsorgung zu sensibilisieren. Seit 1970 wird er in den USA begangen. Am ersten Tag der Erde schlossen sich 20 Millionen der Bürger der Aktion an. Heute wird der Tag der Erde in mehr als 150 Ländern der Welt gefeiert und steht jedes Jahr unter einem anderen Motto. Im vergangenen Jahr lautete das Motto: „Global denken, lokal handeln“, und in diesem Jahr lautet der Slogan: „Lasst die Städte blühen!“

Neben diesem Tag, mit dem das Bewusstsein für die Bedeutung der Bewahrung unseres Planeten für das zukünftige Leben darauf gestärkt wird, bestehen auch politische Verträge, in denen die Staaten sich verpflichten, lokale und nationale Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen und der Erderwärmung zu ergreifen. Aus diesem Grunde ist das Pariser Übereinkommen von 2015 wichtig. Darin haben sich die Unterzeichnerstaaten des Klimaschutzübereinkommens UNFCCC darauf geeinigt, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen und mit Investitionen und Maßnahmen zum Erhalt der Zukunft unseres Planeten, zur Verringerung der CO2-Emissionen und zum Schutz des Klimas beizutragen. Darum ist es so wichtig, dass sich alle Unterzeichnerstaaten an das gemeinsam verabschiedete Übereinkommen halten. 2019 waren wir Zeugen der massenhaften Mobilisierung junger, gebildeter Menschen, die sich bei den friedlichen „Friday for Future“-Demonstrationen für eine bessere Zukunft einsetzten. Unterstützen wir die jungen Menschen, denken wir darüber nach, wie jeder von uns zu einer Verbesserung und Stabilisierung des Klimas beitragen kann, verringern wir unseren Verbrauch, reduzieren wir den Plastikmüll, entscheiden wir uns für das Fahrrad, den Zug oder andere öffentliche Verkehrsmittel statt des Autos! Seien wir der kleine Tropfen, der das Fass der Veränderung zum Überlaufen bringt.