Der „Supermond“ zeigt sich in der Nacht zum Donnerstag in voller Pracht, wobei Experten besonders den Zeitpunkt des Auf- und Untergangs für die Beobachtung empfehlen. Der Vollmond erreicht am Mittwochabend seinen erdnächsten Punkt im Jahr 2025, was ihn besonders groß und leuchtend erscheinen lässt.
„‚Supermond‘ ist kein astronomischer oder wissenschaftlicher Begriff„, betont Michael Feuchtinger, Leiter des Planetariums Wien, im Gespräch mit ORF Wissen. Er erklärt, dass diese umgangssprachliche Bezeichnung dennoch auf wissenschaftlichen Grundlagen beruht. „Der Mond hat eine elliptische Umlaufbahn um die Erde. Das heißt, dass er manchmal etwas näher bei der Erde ist und manchmal etwas weiter weg.“ Die durchschnittliche Entfernung zwischen Mond und Erde beträgt etwa 384.000 Kilometer. Im Perigäum, dem erdnächsten Punkt seiner Bahn, verringert sich dieser Abstand auf rund 356.000 Kilometer.
In der kommenden Nacht tritt das Phänomen eines echten „Supermonds“ über Österreich auf, bei dem der Vollmond sein Perigäum erreicht. „Er erscheint dann etwas größer und leuchtet deswegen auch ungefähr zwanzig Prozent heller“, erläutert Feuchtinger. Allerdings entsteht ein „Supermond“ nicht bei jeder Annäherung des Mondes an sein Perigäum, was monatlich geschieht. Ein wahrer „Supermond“ erfordert zusätzlich Vollmond – eine Konstellation, die durchschnittlich nur alle 13,6 Monate eintritt. Dennoch werden auch die Vollmonde im Monat davor und danach aufgrund ihrer überdurchschnittlichen Größe häufig als „Supermonde“ bezeichnet.
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Optimale Beobachtung
Es gibt jedoch Möglichkeiten, den größten Vollmond des Jahres besonders eindrucksvoll zu erleben. „Es gibt einen psychologischen Effekt, den man Mondtäuschung nennt. Wenn man den Mond in Horizontnähe sieht, also kurz nach dem Aufgang oder vor dem Untergang, wirkt er auf uns größer als sonst“, erklärt Franz Kerschbaum, Astrophysiker an der Universität Wien, gegenüber ORF Wissen. Das Zusammenspiel von „Supermond“ und Mondtäuschung kann den aktuellen Vollmond besonders imposant erscheinen lassen. Seine geringste Distanz zur Erde erreicht der Mond am Mittwochabend gegen 23.15 Uhr.
Um den Effekt der Mondtäuschung zu nutzen, lohnt sich die Beobachtung bereits früher, wenn die Sonne untergeht. „Dann sollte man natürlich auch darauf achten, in Richtung Osten ein freies Sichtfeld zu haben. Und je später es wird, desto höher wird der Vollmond am Nachthimmel zu sehen sein, bis er dann frühmorgens im Westen wieder untergeht“, so Kerschbaum.
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Fototipps
Für Hobbyfotografen bietet der Supermond eine gute Gelegenheit, den vergrößerten Himmelskörper zu fotografieren. Kerschbaum weist darauf hin, dass die Aufnahme des Mondes auch später am Abend relativ unkompliziert ist. „Der Vorteil beim Vollmond ist, dass es dort gerade Tag ist und er so hell strahlt, dass man nicht viel bei der Belichtung der Bilder tun muss“, erläutert der Astrophysiker, der selbst den Nachthimmel fotografisch festhält.
Entscheidend sei jedoch die passende Ausrüstung. Für Nahaufnahmen empfiehlt Kerschbaum mindestens eine Kamera mit leistungsstarkem Teleobjektiv. Aufnahmen, auf denen der Mond das Bild ausfüllt und Details wie Krater erkennbar sind, lassen sich fast nur damit realisieren. Mit dem Smartphone gelungene Mondfotos zu machen ist anspruchsvoller, aber durchaus machbar. Hilfreich kann sein, auf extremes Zoomen zu verzichten und das Bild nachträglich zu vergrößern. Zudem sollte die Belichtungszeit verkürzt und die Kamera während der Aufnahme stabilisiert werden. Ein Stativ kann dabei unterstützen.
Allzu große Erwartungen an das Naturschauspiel sollte man jedoch nicht haben.
Der Größenunterschied zwischen einem „Supermond“ und einem weiter entfernten Mond entspricht etwa dem Unterschied zwischen einer Ein-Euro-Münze und einer Zwei-Euro-Münze.
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