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SERBIEN

Altersheim-Direktor verhaftet: 140 Pensionisten mit Coronavirus infiziert

(FOTO: zVg.)

Der 47-Jährige Chef des Gerontologischen Zentrums in Niš, M.S., wurde wegen des Verdachts auf vorsätzliche Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten verhaftet.

Ihm wird vorgeworfen, die von der serbischen Regierung vorgeschriebenen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus missachtet zu haben. Insgesamt 140 von 256 Patienten wurden positiv auf Covid-19 getestet. Fünf Angestellte sollen sich ebenfalls mit dem Coronavirus angesteckt haben.

Vereinzelt Besuche zugelassen?
Wie die serbische Tageszeitung „Blic“ berichtet, soll der Verhaftete verabsäumt haben, die zuständigen Organe über die erste Corona-Infektion in seinem Haus zu informieren.

Ebenso habe er weder alle Besuche, noch gemeinsame Mittagessen aller Bewohner verboten. Ferner soll er seine Beschäftigten dazu gedrängt haben, erhöhte Körpertemperatur bei den Patienten zu verschweigen, um so Corona-Infektionen im Altersheim zu verschleiern.

Genauere offizielle Informationen darüber, wie das Virus überhaupt in das Zentrum eingeschleppt wurde, gibt es derzeit nicht. Es wird gemunkelt, dass der 47-Jährige einigen Privatpersonen erlaubt habe, ihre Angehörigen trotz Besuchsverbot zu sehen.

Zentrum komplett abgeriegelt
Das Gerontologische Zentrum wurde sofort unter Isolation gestellt und die Infizierten in das Krankenhaus von Niš überstellt. Derzeit verrichten noch 77 Mitarbeiter ihre Arbeit im Altersheim. Sie wurden alle negativ auf Covid-19 getestet.

Gegen den Verdächtigen wurde eine zweitägige Untersuchungshaft verhängt. Danach muss er bei der Staatsanwaltschaft der Stadt vorständig werden.