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POLITISCHES SPIEL?

Angriff auf Serbien durch bewaffnete Albaner, der keiner war? (VIDEO)

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Symbolfoto (FOTO: zVg.)

Zahlreiche Medien berichteten gestern von einem Vorfall im Dorf Rastelica, in welches am Mittwochmorgen bewaffnete Albaner eingefallen und Häuser beschädigt haben sollen.

Die Nachricht von einem bewaffneten Überfall durch Albaner auf einen südserbischen Ort verbreitete sich gestern wie ein Lauffeuer. Laut Berichten sollen dabei Schüsse in die Luft abgegeben worden sein. Zudem sollen die Täter zahlreiche Häuser des Dorfes Rastelica, dass sich unweit der serbisch-kosovarischen Grenze befindet, zum Teil stark beschädigt haben.

Einer der größten Privatsender Serbiens „Prva“ berichtete kurz darauf „exklusiv“ von „einem weiteren Überfall auf ein serbisches Dorf“. Die Polizei sei mit Spezialeinheiten ausgerückt. Südserbische Medien warnen bereits seit längerem vor „Überfällen auf Albaner“, die sich in der Grenzregion zum Kosovo zutragen sollen.

Innenministerium bestätigt, Polizei dementiert
Auf Anfrage des serbischen Mediums „MONDO“ nahm der regionale Fernsehsender RTV Kuršumlija Stellung. Das Medium habe aus inoffiziellen Quellen erfahren, dass es – wie so oft – zu Schüssen in der Nähe der Grenze kam.

Laut dem serbischen Innenministerium haben Waldarbeiter aus Rastelica gestern die zuständige Polizeistation alarmiert, da sie Schüsse unweit der kosovarischen Grenze gehört haben sollen. Vonseiten der Polizei von Kuršumlija wurde diese Nachricht jedoch dementiert. Es sei gestern keine Meldung von einem bewaffneten Überfall eingetroffen.

Bei regulären Kontrollen des Grenzgebietes sei den Beamten jedoch aufgefallen, das zahlreiche Häuser im Dorf beschädigt wurden. Angesichts der Tatsache, dass diese bereits seit Jahren verlassen sind, benachrichtigte die Polizei die Besitzer. Dabei wurde festgestellt, dass ein Jagdgewehr, eine Kettensäge und noch weitere landwirtschaftliche Geräte entwendet wurden. Die zuständigen Organe wurden über den Diebstahl informiert.

Gleichzeitig: Vučić bei Sitzung mit Serben vom Kosovo
Ebenso gestern hatte der Präsident Serbiens Aleksandar Vučić ein Meeting mit den Vertretern der serbischen Minderheit und Institutionen am Kosovo. Nach dem Zusammentreffen sprach Vučić im Rahmen einer Pressekonferenz über die großen Probleme, mit welchen das serbische Volk am Kosovo zu kämpfen habe und verlangte, dass Serben alle kosovarischen Institutionen verlassen.

Der serbische Präsident erwähnte dabei auch einen Überfall durch Albaner im mehrheitlich von Serben bewohnten Nordkosovo. Über einen bewaffneten Überfall auf ein Dorf in Südserbien verlor er jedoch kein Wort.

Zu Erinnerung: Ende vergangenen Jahres sorgte die Nachricht vom Verkauf des Privatsenders „Prva“ für zahlreiche Schlagzeilen. Dem neuen Inhaber, Srđan Milovanović wird nachgesagt, ein enger Vertrauter des Präsidenten Aleksandar Vučić zu sein. Für insgesamt 180 Millionen Euro erwarb Milovanović neben „Prva“ und dessen Ableger in Montenegro den TV-Sender 02, sechs Kabel-Kanäle, den Radiosender Play und das Internet-Portal „b92.net“.

Seither wird oftmals die starke Regierungsnähe dieser Medien kritisiert. „Prva“ und den anderen Sendern dieser Mediengruppe wird vorgeworfen, einzig die politischen Inhalte von Vučićs Partei zu propagieren, weshalb unter anderem der bekannte Late Night-Moderator Ivan Ivanović seine Sendung auf „Prva“ beendete und eine „neue, unabhängige, jedoch abgespeckte“ Version in Eigenregie nur noch auf YouTube veröffentlicht.