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Verfilmung

Bundesheerlegende Eismayer verliebt sich in „Tschusch“

Mario Falak und Charles Eismayer. (FOTO: EPA-EFE/CLAUDIO ONORATI)
Mario Falak und Charles Eismayer. (FOTO: EPA-EFE/CLAUDIO ONORATI)

Viele ehemalige Rekruten kenne ihn noch: Vizeleutnant Charles Eismayer – einer der härtesten Ausbildner des österreichischen Bundesheeres. Er hat sich vor einigen Jahren geoutet und lebt heute mit seinem Mann Mario Falak zusammen, der migrantische Wurzeln hat. Dieser wird in der Verfilmung „Eismayer“ von dem kroatischen Schauspieler Luka Dimic verkörpert.

Charles Eismayer hatte es nicht leicht im Leben. Seine homosexuelle Neigung versuchte er einige Jahre zu verbergen. Es folgte eine Scheinehe und ein Wunschkind. Seiner Frau Christina die Wahrheit zu sagen, kam für ihn damals nicht in Frage. Eismayer wollte sie nicht unglücklich machen. Danach kam das, was der Vizeleutnant im Ruhestand als „Bilderbuchtrennung“ beschreibt: seine Partnerin verstarb. 2007 trat auch sein Sohn die letzte Reise an. Allein zurückgelassen erhielt Eismayer eine Krebsdiagnose. Dazu sagt der heute 65-Jährige: „Es ging bergab, bergab, bergab.

Neue Liebe

Doch sein neuer Partner war ab dem Zeitpunkt immer an seiner Seite: Mario Falak. Der ehemalige Rekrut hatte allerdings ebenfalls Schwierigkeiten sich seine Neigungen einzugestehen. Er wollte seine Homosexualität nicht wahrhaben und ging lange Zeit mit Frauen aus. Falak erzählte in einem Interview, dass die Anziehung zu Eismayer aber zu stark gewesen wäre. So haben sie sich über Jahre einmal im Monat zu einem Abendessen getroffen. Aus Respekt wurde Freundschaft – danach kam die Liebe. Den Altersunterschied von 23 Jahren nehmen beide scheinbar kaum wahr. 2014 haben sich die beiden Bundesheerler in Galauniform verpartnert.

Verfilmung

Im Oktober diesen Jahres fand die österreichische Filmpremiere von „Eismayer“ statt. Die Handlung des Films von David Wagner basiert auf dem Leben von Charles Eismayer. Es wird erzählt, weshalb der Ruf des Vizeleutnants ihm vorauseilte: Wutausbrüche und Strafmaßnahmen. Er verliebte sich in den Rekruten Falak, der ihn langsam aus der Reserve lockte. Diesen hatte er in der Ausbildung oft mit Schimpfwörtern wie „Tschusch“, aufgrund seines Migrationshintergrundes, bedacht. „Vom ersten Tag an, als er eingerückt ist, habe ich ihn wirklich gehasst. Er war so ein richtig Aufsässiger. Ich zeig’s denen schon, mich brechen sie nicht, mit denen werde ich Schlitten fahren. Aber wenn man ihm eine Aufgabe gestellt hat, dann hat er die korrekt und gut, wenn nicht sogar perfekt, gemacht. Der Sture, aber auch der Gute„, erinnert sich Eismayer.

Aufgrund von Falaks Balkanwurzeln, wird er im Film auch vom deutsch-kroatischen Schauspieler Luka Dimic gespielt. Dieser gab sein Debut 2003 im Kurzfilm „Linie X“.