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FEIERTAG

Đurđevdan & Herdelezi: Das Frühlingsfest der Roma

ROMA_FLAGGE
Flagge der Roma – die Farbe Blau steht symbolisch für den Himmel, Grün für Natur und das Rad für Wohnwagen, Mobilität, Fortschritt und die indischen Wurzeln. (Foto: commons.wikimedia/AdiJapan)

Heute wird von zahlreichen Roma aus dem südbalkanischen Raum das große Frühlingsfest begangen. Es ist einer von wenigen Festtagen, welcher von muslimischen und orthodoxen Roma gleichermaßen gefeiert wird.

Der 6. Mai ist laut orthodoxem Kalender Đjurđevdan (Tag des Heiligen Georg). Die Figur des Heiligen Georgs wird zumeist als „tugendhafter Ritter“ im Kampf gegen einen Drachen dargestellt und ist Patron der Soldaten, Schmiede, Wanderer und Artisten und einer der wichtigsten Heiligen (Großmärtyrer) der Ostkirche. Vor allem serbisch-orthodoxe Roma betrachten ihn als ihren Schutzpatron.

Das muslimische Pendant zum orthodoxen Fest, mit Namen Herderlezi, kommt vom türkischen „hıdrelez“, welches sich aus dem Namen des Schutzheiligen hızır (arabisch: el khadr – „der Grüne) und dem Namen des Propheten Elias zusammensetzt. Ein Zusammentreffen dieser zwei Personen im 9. Jahrhundert vor Christus soll Ausgangspunkt für das türkisches Frühlingsfest gewesen sei.

Sowohl bei orthodoxen als auch bei muslimischen Roma können die Feierlichkeiten bereits am 5. Mai beginnen, wobei türkische Nicht-Roma „Herderlezi“ heute nicht mehr begehen. In der Türkei gilt dieser Tag als Roma-Fest. Đurđevdan bzw. Herdelezi werden je nach Gruppe und Region unterschiedlich gefeiert, allerdings ist die Bedeutung bei allen dieselbe, ein mehrtägiges Frühlingsfest, welches den Sommer einleitet und zu Glück und Reichtum verhelfen soll. Zu den bekanntesten Symbolen für Leben und Frühling zählen frische Zweige und „Heilwasser“.

Die Frühlingsfeierlichkeiten dauern in einigen Regionen bis zu sieben Tage an. Zumeist ist es üblich, dass sich alle Roma des Ortes oder der Stadt an einem zentralen Platz treffen und als Höhepunkt ein großes Fest mit Musik- und Tanzbegleitung veranstalten.