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NAMENSSTREIT

„Es gibt das Volk der Bosnier nicht und somit auch keine bosnische Sprache“

(FOTO: zVg.)

Milorad Dodik replizierte seinem Amtskollegen, der sich für bosniakische Kinder stark machte.  

Das serbische Mitglied des bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums, Milorad Dodik reagierte auf die Aussage seines kroatischen Amtskollegen Željko Komšić, der sich dafür einsetzen möchte, dass bosniakische Kinder im Fach Bosnisch unterrichtet werden und dass jede Sprache nach dem Sprechervolk benannt wird.

Hintergrund des Streits
Kinder und Eltern einer Schule in Liplje bei Zvornik in der Republika Srpska beschwerten sich darüber, dass das der Unterricht in der Muttersprache die Bezeichnung „Bosniakische Sprache“ trägt. Sie fordern, dass der Name des Fachs auf „Bosnische Sprache“ geändert wird.  Der Schulstreik in Liplje hält derzeit immer noch an.

Unterstützung erhielten die betroffenen Schüler und Eltern vom kroatischen Staatspräsidiumsmitglied Željko Komšić, der ihnen versprach, den Fall bei der kommenen Sitzung zum Thema zu machen. Komšić kündigte an, das Gespräch mit Dodik zu suchen.

„Bosnier gibt es nicht“
Milorad Dodik reagierte scharf auf die Forderungen der Kinder und Eltern, sowie seines Amtskollegen: „Das Aufzwingen der Sprachbezeichnung ‚Bosnisch‘ ist die Folge einer Politik, die die Assimilierung aller in Bosnien-Herzegowina zum Ziel hat. Auf so etwas lassen wir uns nicht ein. So wie die Volksbezeichnung Bosnier nicht existiert, existiert auch die ‚bosnische Sprache‘ nicht“, betonte das serbische Präsidiumsmitglied.