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PERSONAE NON GRATA

Montenegro und Serbien: Botschafter des jeweils anderen Landes ausgewiesen

(FOTO: zVg.)

Montenegro und Serbien haben den Botschafter des jeweils anderen Landes zur Persona non grata erklärt und somit de facto ausgewiesen.

Begonnen hat der außenpolitische Streit zwischen den beiden ehemaligen jugoslawischen Republiken in Montenegro. Dort wurde der serbische Botschafter Vladimir Božović als unerwünschte Person erklärt. Grund für die Entscheidung seien Vorwürfen, dass sich der Diplomat viel zu stark in die inneren Angelegenheiten Montenegros eingemischt hat. Wie das montenegrinische Außenministerium weiter verlautbarte, würde dies gegen geltendes Völkerrecht.

Božović hat erst kürzlich öffentlich die Vereinigung Montenegros mit Serbien im Jahr 1918 kommentiert. Er bezeichnete sie als „Befreiung“ und „Akt des freien Willens“. Dieses historische Ereignis ist jedoch bis heute umstritten und rechtlich fragwürdig.

Wenige Stunden nachdem der serbische Botschafter in Montenegro des Landes verwiesen wurde, reagierte Serbien mit einer Auweisung des montenegrinischen Botschafters in Belgrad, Tarzan Milošević.

Serbische Regierung zieht zurück
Gestern Abend trafen sich der serbische Präsident Aleksandar Vučić und die Premierministerin Ana Brnabić zu einem Treffen bezüglich der Ausweisungen. Nach der Konferenz erklärte Brnabić im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Serbien die Ausweisung des montenegrinischen Botschafters zurückziehe.

„Unsere Entscheidung bezüglich der Ausweisung war gemäß des Wiener Abkommens und diplomatischer Protokolle. Allerdings sind unsere Zusammenarbeit und Freundschaft mit Montenegro wichtiger“, so die serbische Premierministerin, die jedoch unterstrich, dass die Ausweisung nur einseitig zurückgezogen wurde.