Start Politik
PENSIONSSPLITTING

Reform geplant: Müssen Paare in Zukunft ihre Pension teilen?

(FOTO: iStockphoto)

Gegen Pensionsungleichheiten zwischen Mann und Frau soll nun ein neues Splitting helfen. Doch was bedeutet das überhaupt und wie funktioniert es?

Frauen in Österreich erhalten durchschnittlich 1.100 Euro brutto Pension. Im Vergleich zu den Männern sind das 42 Prozent weniger, die 2.000 Euro brutto im Monat haben. Um diesen Gender Pension Gap auszugleichen, setzt sich Frauenministerin Susanne Raab nun für ein automatisches Pensionssplitting ein.

Was ist Pensionsplitting?
Grund für diese großen Unterschiede bei der Pension ist allen voran die Tatsache, dass Frauen meist weniger als Männer verdienen. Dazu kommen noch andere Faktoren wie etwa Kinderunterbrechungen.

Für die Jahre der Kindererziehung kann seit 2005 Pensionssplitting vereinbart werden. Dies bedeutet, dass der Elternteil, der mehr arbeitet, Teile seiner Gutschrift am Pensionskonto an den anderen Elternteil übertragen. Dies ist jedoch derzeit nur freiwillig und mit gemeinsamen Kindern (leibliche Kinder, Adoptiv- und Pflegekinder) möglich. Allerdings ist solch eine Vereinbarung auch unwiderruflich.

Wie beantragen?
„Es können Teilgutschriften vom Kalenderjahr der Geburt bis zum Kalenderjahr, in dem das Kind sieben Jahre alt wird, übertragen werden. Wenn mehrere Kinder geboren wurden, sind Übertragungen für maximal 14 Kalenderjahre möglich“, ist der Seite der Pensionsversicherung zu entnehmen.

Die Höhe der Übertragung individuell bestimmt werden. Allerdings können nur 50 Prozent übertragen werden und die jährliche Höchstbeitragsgrundlage darf beim Empfänger der Gutschrift nicht überschritten werden. Ein formloser Antrag ist schriftlich bis zur Vollendung des 10. Lebensjahres des Kindes einzubringen. 

Was soll sich nun ändern?
Derzeit stehen sich laut Regierungsprogramm zwei Varianten einer Reform gegenüber:

  • ein automatisches Pensionssplitting bei gemeinsamen Kindern mit einer einmaligen, zeitlich befristeten Ausnahme
  • und ein freiwilliges Splitting für alle Paare

Befürworter der ersten Variante, welche beinhaltet, dass man einen Antrag GEGEN das Splitting stellen muss, ist die ÖVP, während die zweite vom grünen Koalitionspartner unterstützt wird.