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GRAUSAM

Schuldirektorin sperrt behinderten Bub 25 Minuten in eine Holzkiste

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Die Leiterin einer Förderschule in Sachsen-Anhalt soll einen 9-jährigen, behinderten Buben für 25 Minuten in einer Kiste im kalten Schulhof gefangen gehalten zu haben.

Max aus Jessen (Sachsen-Anhalt) ist 9 Jahre alt und wurde mit dem Downsyndrom (Trisomie 21) geboren. Da er Schwierigkeiten damit hat, seine Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken, geht er in eine Förderschule, in der – laut Website – „jeder Mensch in seiner Individualität geachtet und mit seinen persönlichen Bedürfnissen und Besonderheiten anerkannt und gefördert werden“ soll. Doch anstatt das Verständnis und die Versorgung zu erhalten, die Max braucht, soll er von seiner Schuldirektorin in eine Holzkiste auf dem Schulhof gesperrt worden sein – und das ganze 25 Minuten lang, wie die „BILD Zeitung“ berichtet.

Unglaubliche Szenen
Die unglaublich grausame Geschichte soll sich am 14. Dezember gegen 9:40 Uhr zugetragen haben. Eine Mitschülerin von Max soll beobachtet haben, wie die Schuldirektorin den 9-Jährigen in eine bunte Holzkiste im Schulhof gesteckt, und sich ganze 25 Minuten lang draufgesetzt haben soll. In einer Sprachnachricht erzählte die kleine Lea ihrer Mutter von ihren Beobachtungen: „Mutti, Frau H. dreht jetzt richtig durch, die hat Max in die Spielzeugkiste gesteckt und sich natürlich daraufgesetzt.“ Kurz darauf eine weitere Nachricht: „Jetzt geht sie runter, nein, sie setzt sich gleich wieder rauf, der Junge bekommt da drin keine Luft!“

Die Mutter des Mädchens leitete die Nachrichten umgehend an Max‘ Eltern weiter, die kurz darauf, um 10 Uhr in der Schule eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt soll die Lehrerin immer noch auf der Kiste gesessen haben. Als der Stiefvater des Jungen die Pädagogin anbrüllt „Ist unser Junge etwa in der Kiste drin?“ steht diese auf, holt Max aus der Kiste und läuft mit ihm ins Schulgebäude.

Die Mutter des Jungen rief unterdessen den Notruf. Kurze Zeit später trafen Polizisten am Schulgelände ein und holten Max aus der Schule raus, die Eltern durften das Gebäude nicht betreten. Laut einem Beamten soll die Aktion „der letzte Ausweg“ für die Direktorin gewesen sein, wie die „BILD“ schreibt. Seit dem Vorfall habe Max wieder begonnen ins Bett zu machen.

Bis heute wissen seine Eltern nicht, was genau sich an diesem Tag abgespielt hat und wieso der 9-Jährige tatsächlich in der Kiste gelandet ist. Das Landesschulamt schrieb auf BILD-Anfrage, man nehme „den Vorfall sehr ernst“: „Momentan sind keine dienstrechtlichen Maßnahmen angezeigt, da der Sachverhalt noch nicht abschließend aufgeklärt ist.“ Die Direktorin selbst schrieb der BILD per WhatsApp: „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, kann und darf ich keine Auskünfte geben.“ Max‘ Eltern haben unterdessen einen Anwalt eingeschaltet, um den Vorfall lückenlos aufzuklären.

Quellen und Links: