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DOPPEL-ANKLAGE

Serbien verurteilt Drogen Baron wegen Geldwäsche

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Symbolbild (FOTO: iStock)

Das serbische Gericht hat Darko Šarić nun wegen Geldwäsche zu neun Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem der gegen seine Verurteilung wegen Drogenschmuggels Berufung eingelegt hatte.

In der ersten Berufungsinstanz verurteilte das serbisches Gericht den bereits rechtskräftig wegen Drogenschmuggels verurteilten, Darko Šarić, erneut zu neun Jahren Gefängnis. Diesmal wegen Geldwäsche von mindestens 20 Millionen Euro. 2018 wurde Šarić bereits wegen des Schmuggels von 5,7 Tonnen Kokain aus Südamerika zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. In diesem Fall ist das Urteil in zweiter Instanz anhängig.

Neben Šarić wurden in dem neuen Prozess rund um die Geldwäsche 12 weitere Mitglieder seiner Gruppe zu Gefängnisstrafen verurteilt, zwei wurden freigesprochen und zwei weitere wurden vom Gericht abgewiesen. Ein letztes Gruppenmitglied wird zu einem separaten Zeitpunkt vor Gericht gestellt werden, wobei seine Verhandlung wegen gesundheitlicher Probleme verschoben ist.

Laut Anklage begannen Šarić und 18 weitere Personen 2009 Unternehmen, Grundstücke und Immobilien in Serbien aufzukaufen, vor allem in der Landwirtschaft und im Tourismus in der nördlichen Provinz Vojvodina.

Šarić soll dabei einige Mitarbeiter – darunter auch Anwälte – beauftragt haben, verschiedene Leute zu finden, um Einzahlungen auf Bankkonten von bis zu 15. 000 Euro zu machen. Das ist die Grenze, unter der die Behörden oder die Bank nicht die Herkunft überprüfen würden. Dieses Geld soll dann verwendet worden sein, um Unternehmen, Grundstücke und Immobilien in Serbien zu kaufen.

Einer von Šarićs Mitangeklagten leugnete zwar nicht, die Käufe tatsächlich getätigt zu haben, er sagte aber, dass der Zweck davon nicht war Geld zu waschen.

Der Prozess begann im Jahr 2011, doch erregte erst Aufmerksamkeit, nachdem Šarićs im Jahr 2014 den Behörden preisgab, dass er Millionen aus dem Verkauf des serbischen Kiosk-Netzwerks Stampa an die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) verdient und den Erlös einem Freund anvertraut habe. Der serbische Staat glaubte diese Version jedoch nicht und beschlagnahmte sein Eigentum in Serbien: Wohnungen, Firmenanteile und Hotels.

Erst kürzlich stellten die Behörden vier dieser Hotels für Personen zur Verfügung, die aus dem Ausland zurückkehrten und auf einen COVID-19-Test warteten, sowie für Mitarbeiter im Gesundheitswesen.

DarkoŠarić (50) der in Montenegro geboren wurde, als es noch ein Teil von Jugoslawien war, aber eine serbische Staatsbürgerschaft hat, ist seit 2014 in Gewahrsam.