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SOZIALBETRUG

Kosovarisches Netzwerk erschleicht mehrere 100.000 Euro vom Staat

Symbolbilder (FOTOS: iStockphotos)

Mit einer eigens gegründeten Buslinie reisten die Verdächtigen für Behörden-Termine vom Kosovo nach Graz und täuschten so ein Leben in Österreich vor.

Im steirischen Bezirk Murtal werden zunächst vereinzelte Fälle von Sozialbetrug entdeckt, bei weiteren Erhebungen stoßen die Ermittler auf ein größeres Netzwerk. Mehrere 100.000 Euro Schaden soll das kosovarische Netzwerk von mindestens 1.000 Leuten mit ihrem kleinen Trick angerichtet haben.

Die Betrüger hatten in Österreich Scheinadressen und lebten in Wahrheit großteils in ihrer Heimat. Dennoch kassierten sie diverse österreichische Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld, Mindestsicherung oder Familienbeihilfe. Der Ausgangspunkt der Ermittlungen war laut Landespolizeidirektion Steiermark im Bezirk Murtal in der Obersteiermark. Da wurden erste vereinzelte Fälle von Sozialbetrug aufgedeckt. Die Erhebungen wurden daraufhin ausgeweitet, bis man das Netzwerk ausgeforscht hatte.

Die steirischen Ermittler stießen dabei auf ein Netzwerk von mindestens 1.000 kosovarischen Sozialbetrügern. Sie sollen mit einer eigens für den Betrug gegründeten Buslinie zu ihren Behörden-Terminen vom Kosovo nach Graz gefahren worden sein. Mehr als 1.700 Fahrten von Pristina in die steirische Landeshauptstadt sollen seit 2014 stattgefunden haben.

Durch die Busfahrten konnten die Kosovaren ihre Termine etwa beim AMS wahrnehmen, ohne dafür wirklich in Österreich leben zu müssen. Die beiden Busfahrer waren laut den Ermittlern arbeitslos gemeldet und kassierten Fuhrlohn. Wie viele Personen tatsächlich mit dem Netzwerk Sozialleistungen erschlichen haben, könne noch nicht genau gesagt werden. Der Schaden dürfte aber mehrere 100.000 Euro ausmachen.