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ZÄRTLICHKEIT

Traumjob: Goran I. kuschelt Frauen und wird dafür bezahlt

(FOTO: "Heute")

Profi-Kuschler: Viele Menschen wissen nicht, dass dieser Beruf existiert. Goran I. (51) arbeitet als Kuschler bei ‚Die Kuschelkiste‘ in Innsbruck. Viele Menschen reagieren komisch, wenn er von seinem Beruf erzählt.

Der Verein ‚Kuschelkiste‘ ist in Deutschland, Österreich, Luxenburg und der Schweiz tätig. Goran ist der einzige männliche Kuschler in dem Verein. „Ich bin generell ein Mensch, der keine Berührungsängste hat. Das wurde mir quasi in die Wiege gelegt“, öffnete sich Goran im Gespräch mit der „Heute“. Die Kunden und Kundinnen suchen sich vor der Kuschelstunde einen Kuschler aus, mit dem sie sich am wohlsten fühlen. Sexuelle Handlungen sind dabei völlig Tabu, es geht rein ums Kuscheln.

Der 50-Jährige kam vor sechs Jahren  zum ersten Mal in Kontakt mit sogenannten Kuschel-Partys. Er war mit einer Freundin bei so einem Zusammenkommen und hat sich dort sehr wohl gefühlt. „Ich bin mit einer Freundin auf so eine Party gegangen. Dabei hab‘ ich so eine Art ‚Heimkommen‘ gespürt. Der Körperkontakt war wie eine Nahrung für mich, hat mich mit Energie gefüllt. Das wollte ich wiederhaben“, erzählte der gebürtige Voralrlberger der „Heute“ weiter.

Wenn mich eine plötzliche Lustwelle überkommt und sich das auch körperlich bemerkbar macht, dann wechsle ich die Körperposition

Goran I. (51)

Als er von dem Verein für den er heute arbeitet erfuhr, war er gleich begeistert. Seit 2018 ist der Lebens- und Sozialberater professioneller Kuschler. Hauptsächlich kommen Frauen zu ihm, obwohl er für alle Geschlechter zur Verfügung steht. „Oft sind diese geprägt von Ängsten bei der Begegnung mit fremden Männern. Bei mir passiert das alles in einem geschützten Rahmen“, erklärt Goran.

Nicht sexuell
Vor den Kuschel-Einheiten gibt es ein Vorgespräch, in welchem einige Dinge abgeklärt werden, wie die Motivation der Kunden. Kuschler müssen mit einer breiten Palette an Gefühlen ihrer Klienten umgehen können, weshalb emotionale Reife unabdingbar ist für den Job. Aber auch mit ihren eigenen Gefühlen müssen die Dienstleister gut umgehen können. „Wenn mich eine plötzliche Lustwelle überkommt und sich das auch körperlich bemerkbar macht, dann wechsle ich die Körperposition oder plaudere ein bisschen. 

Viele Leute reagieren komisch wenn Goran von seinem Job erzählt. Er denkt, dass „noch viel Aufklärungsarbeit nötig“ ist in der Gesellschaft. Als weiteres Problem sieht er, dass Kuscheln sexualisiert wird, obwohl „absichtsloses Kuscheln“ ein normales menschliches Bedürfnis ist.