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ZENICA

Aufreger in Bosnien: „Christbaum, Weihnachtsmann und Neujahr gehören nicht zur bosniakischen Tradition“

(FOTO: Screenshot)

In Zenica tauchte ein Plakat auf, auf welchem zu lesen ist, dass der Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann und Silvester nicht zum Islam und der bosniakischen Tradition gehören. Im Netz sorgte dieses Billboard für heftige Diskussionen.

Zenica gilt eigentlich als multiethnische Stadt, in welcher seit Jahren die Feiertage aller Religionen öffentlich gefeiert werden – sowohl Weihnachten, der Ramadan als auch Jom Kippur. Es ist daher wenig verwunderlich, dass das kürzlich aufgetauchte Plakat den Bürgern sauer aufstieß.

„Der Weihnachtsbaum, Weihnachtsmann und Neujahr gehören nicht zum Islam und der Tradition der Bosniaken“, ist auf dem große Billboard zu lesen, das an mehreren Orten in Zenica aufgestellt wurde. Wer hinter dieser Werbekampagne steht, ist nicht bekannt.

Reaktion auf „Frohe Weihnachten“?

Mittlerweile haben sich Bürger der Stadt Zenica dazu entschlossen, das Plakat zu übermalen und teilten dies auf Twitter (siehe oben). Der Streit und die Diskussionen gehen jedoch weiter. Vor allem da erst kürzlich ein Plakat in der mehrheitlich von Bosniaken bewohnten Stadt Bužim entfernt wurde, vermuten einige, dass es sich beim Plakat in Zenica um eine Reaktion auf den Vorfall vor wenigen Tagen handelt.

Damals tauchte ein Plakat auf, auf welchem „Frohe Weihnachten und frohes Neues Jahr“ zu lesen war. Die bosniakisch dominierte politische Partei SDA (Stanka demokratske akcije) ließ die Billboards aus Bužim entfernen, da „zum ersten Mal ein solches Plakat aufgehängt wurde“ und, wie aus der SDA Bužim betont wurde, „in einem Umfeld, in dem hauptsächlich Bosniaken leben, als eine Art Provokation erlebt wurde“.