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CORONAVIRUS-URSPRUNG

Brisante Studie: Kommt Corona doch aus dem Labor?

(FOTO: iStockphoto)

Die Frage, wo das Coronavirus seinen Ursprung hat, wird bereits seit Ausbruch der Pandemie diskutiert. Eine neue Studie aus Ungarn soll nun die Labortheorie wieder befeuern.

Auch mehr als zwei Jahre nach dem Beginn der Corona-Pandemie ist der Ursprung des Virus nicht endgültig geklärt. Während die meisten Wissenschaftler davon ausgehen, dass das Coronavirus von Wildtieren, etwa Fledermäusen auf den Menschen übersprang, vertreten manche Forscher die Labor-Theorie. Letztere bekommt durch eine aktuelle Studie aus Ungarn, die bisher erst im Preprint veröffentlicht wurde, wieder neuen Aufwind.

Brisante Studie
Forscher aus Ungarn haben bei der Analyse von Bodenproben aus der Antarktis Spuren des Coronavirus entdeckt. Konkret stießen die Wissenschaftler auf drei Schlüsselmutationen in den Bodenproben, die für frühe Coronavirus-Varianten charakteristisch sind. Eine davon erhielt auch das Unternehmen Sangon Biotech in Shanghai, welches im Verdacht steht, das Virus vor Ausbruch der Pandemie gezüchtet zu haben. Diese Entdeckung ist ein Hinweis darauf, dass das Virus seinen Anfang im Labor genommen haben und damit nicht natürlich von Wildtieren auf den Menschen übertragen worden sein könnte.

Zudem fanden die Forscher auch genetisches Material von chinesischen Hamstern und Grünen Meerkatzen. Beide Tiere werden für Untersuchungen des Coronavirus eingesetzt. Das könnte darauf hindeuten, dass das Virus im Labor untersucht wurde.

Das Forscherteam betont jedoch, dass man nicht eindeutig feststellen könne, dass das Virus ein Laborunfall sei. So hätten sie nur wenig genetisches Material untersucht. Ihre Ergebnisse wurden auch noch nicht von anderen Wissenschaftlern begutachtet.

Drosten: „Es wurden gefährliche Sachen in Wuhan gemacht“
Auch der deutsche Virologe Christian Drosten hat sich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ ausführlich zur Labor-Theorie geäußert. „Es wurden in Wuhan durchaus Sachen gemacht, die man als gefährlich bezeichnen könnte“, so der Experte. Gleichzeitig stellt Drosten aber klar: „Aber dabei hätte nicht das Sars-CoV-2-Virus herauskommen können. Die haben zwar Fledermausviren neue Eigenschaften eingebaut, aber nicht solchen, die als Vorgänger von Sars-CoV-2 infrage kommen.“

„Unfall wäre denkbar“
Dass das Coronavirus aus einem Labor kommt, hält auch die WHO für unwahrscheinlich. Ein Team war dennoch nach China gereist, um die Labors in Wuhan zu untersuchen, in denen an Coronaviren geforscht wird. Zusätzlich zur WHO beschäftigte sich bisher auch der US-Geheimdienst mit dem Ursprung des Coronavirus. Dieser kam 2021 zum Schluss, dass sowohl ein Laborunfall als auch die Übertragung von Tier zu Mensch denkbar wären. Eine geplante Herstellung des Virus als „biologische Waffe“ könne jedenfalls ausgeschlossen werden.