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Bonität

Daten von Millionen Österreichern illegal gesammelt und verschickt

Datenschutzaktivist Max Schrems empfiehlt betroffenen Personen, selbst ein Auskunftsbegehren bei CRIF zu stellen und Beweise zu sammeln. (FOTO: EPA/JULIEN WARNAND)
Datenschutzaktivist Max Schrems empfiehlt betroffenen Personen, selbst ein Auskunftsbegehren bei CRIF zu stellen und Beweise zu sammeln. (FOTO: EPA/JULIEN WARNAND)

Die wichtigsten Personendaten fast aller in Österreich lebenden Menschen sollen von der Kreditfirma CRIF GmbH bereits gesammelt worden sein. Die Daten wurden an andere Firmen weiterverkauft.

Die Datenschutz-Nichtregierungsorganisation Noyb (mit Sitz in Wien) hat eine Datenschutzbeschwerde gegen die Kreditauskunftei CRIF und den Adressverlag AZ Direct eingereicht. CRIF soll Daten von Millionen in Österreichern lebenden Menschen illegal und ohne Zustimmung verarbeitet haben. Das hat die österreichische Datenschutzbehörde (DSB) nun entschieden.

An alle Unternehmen weiterverkauft

Ein Großteil der Daten, die CRIF zur Erstellung von Bonitätsscores nutzt, stammt von AZ Direct. Und diese dürfen nur für Marketingzwecke weitergegeben werden, wie die Tageszeitung Der Standard berichtet. Laut Noyb werden die gewonnenen Informationen an alle möglichen Unternehmen weiterverkauft. Auch Privatpersonen können sie hinter einer Paywall einsehen.

Bonitätsscore

Max Schrems, Vorsitzender von Noyb und Datenschutzaktivist, übt heftige Kritik an der Praktik von CRIF, bei der ein fragwürdiger Bonitätsscore mit nur einem Knopfdruck für fast jeden Österreicher in deren Datenbank berechnet werden kann. Ein solch schlechter Score kann schwerwiegende Konsequenzen für Kunden haben, die möglicherweise keine Möglichkeit haben, Handy- oder Stromverträge abzuschließen oder höhere Kreditraten zahlen müssen.

Ist das Ende der steigenden Immobilienpreise in Sicht?

Obwohl die DSB die Datenverarbeitung als nicht rechtmäßig festgestellt hat, hat sie bisher keine Anordnung zur Löschung der umstrittenen Daten erteilt. CRIF hat angekündigt, Rechtsmittel gegen den Bescheid der DSB einzulegen. Max Schrems empfiehlt betroffenen Personen, selbst ein Auskunftsbegehren bei CRIF zu stellen und Beweise zu sammeln.

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