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Agora-Schule

Die beste Schule der Welt: Eine Mischung aus Universität und Kloster

(FOTO: iStock/ tiero)

Inmitten der rasanten Veränderungen unserer Zeit, die auch die Bildungslandschaft beeinflussen, hat eine Schule in den Niederlanden mit einem innovativen Lehrplan und einer neuartigen Lernumgebung für Aufsehen gesorgt.

Die Agora-Schule im niederländischen Roermond verabschiedet sich von althergebrachten Lehrmethoden und setzt stattdessen auf selbstbestimmtes Lernen, um die Schülerinnen und Schüler effektiver zu fördern. Die Schule bricht mit traditionellen Strukturen wie Klassenzimmern und festgelegten Lektionen. Anstelle von vorgegebenen Lehrplänen und Wissensvermittlung steht das selbstgesteuerte Lernen im Fokus. Die Schülerinnen und Schüler haben die Freiheit, ihre Bildung entsprechend ihren Interessen zu gestalten und die Bereiche zu erforschen, die sie faszinieren, ganz nach dem Motto „Lernen, nicht Belehren“.

Rob Houben, der Schulleiter, beschreibt das Konzept der Agora-Schule als eine Mischung aus Universität, buddhistischem Kloster, Themenpark und gemeinsamem Markt – Orte, an denen Wissen, Reflexion, Spielen und Austausch im Mittelpunkt stehen. Diese unkonventionelle Herangehensweise zieht internationales Interesse auf sich; Houben berichtet von etwa 70 Anfragen pro Woche aus der ganzen Welt, von denen er allerdings die meisten ablehnen muss aufgrund der begrenzten Zeitressourcen.

Die Schülerinnen und Schüler, die im Alter zwischen 12 und 18 Jahren die Agora-Schule besuchen, schätzen vor allem die Freiheit zur Entfaltung ihrer Interessen und die Möglichkeit, ihren Arbeitsplatz individuell zu gestalten. So erzählt ein Schüler begeistert von der kreativen Verschönerung seiner Schulbank mit einer Autokühlergrillfront, die er auf einem örtlichen Schrottplatz gefunden hat.

Ein ungewöhnlicher Aspekt des Schulkonzepts ist die erlaubte Handynutzung während des Unterrichts. Die Schülerinnen und Schüler erhalten zudem kostenlose Laptops und haben somit den ganzen Tag Zugang zum Internet. Schulleiter Houben betont, dass die Jugendlichen lernen müssen, verantwortungsvoll mit ihren Mobiltelefonen umzugehen, anstatt sie nur in Schränken zu verstauen. Obwohl diese Regelung von Eltern teilweise skeptisch betrachtet wird, halten sie sie letztendlich für zweckmäßig.

Um den Fortschritt der Schülerinnen und Schüler zu überwachen, wurde die Software Egodact entwickelt, die von drei Schülern selbst ins Leben gerufen wurde, wie die Website ummid.com berichtet. Aktuell besuchen 250 Schülerinnen und Schüler die Agora-Schule, während zahlreiche weitere auf der Warteliste stehen, um Teil dieser revolutionären Bildungseinrichtung zu werden.