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ARBEITSZEITEN

Firma in Oberösterreich: Nur 30 Stunden arbeiten, aber 40 Stunden verdienen

(Foto: iStock)

Ein Unternehmen in Oberösterreich wechselt auf die 30-Stunden Woche. Das Gehalt der Mitarbeiter, das sie für 40 Stunden bekommen haben, bleibt jedoch gleich.

Die Onlinemarketingfirma eMagnetix aus Bad Leonfelden (Bezirk Urfahr-Umgebung) führt am 1.Oktober 2018, als erstes Unternehmen in Österreich, die 30-Stunden-Woche ein. Die 22 Mitarbeiter arbeiten derzeit fast alle Vollzeit.

„Die 30-Stunden-Woche bringt unseren Mitarbeitern pro Tag bis zu zweieinhalb Stunden mehr Freizeit, denn bei eMagnetix endet der Arbeitstag künftig bereits um 14 Uhr“, so der Geschäftsführer Klaus Hochreiter. Vergangenen Herbst wurde ein mehrwöchiger Testlauf, in enger Abstimmung mit den Sozialpartnern, durchgeführt. Laut Hochreiter habe sich das neue Arbeitsmodell positiv auf das Unternehmen ausgewirkt.

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Work-Life-Balance

Das Unternehmen führt eine aktuelle Studie der Universität Wien an, die belegt, dass lediglich 42 Prozent der Österreicher den Beruf als „sehr wichtig“ einstufen. Im Gegenzug werden Familie und Freunde immer bedeutender. Gerade bei den jungen Generationen – „Y“, „Millennials“ und „Z“ genannt – würde ein Paradigmenwechsel stattfinden: Nicht „leben um zu arbeiten“, sondern „arbeiten um zu leben“ steht bei ihnen im Vordergrund. „Genau hier setzten wir mit der 30-Stunden-Woche an und bietet ab Oktober ein absolutes Mehr an Lebensqualität und damit ein überzeugendes Argument für neue, ausgezeichnete Mitarbeiter“, sagt Hochreiter.

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Gleiches Gehalt für weniger Stunden

Eine Reduzierung des Gehalts sei nie zur Diskussion gestanden. Es gäbe zwar Unternehmen, in denen bereits jetzt weniger als 40 Stunden pro Woche gearbeitet wird, aber dort wäre gleichzeitig der Lohn gekürzt worden. Laut einer Aussendung des Unternehmens sei das von Nachteil, denn neben weniger Geld für die Lebenshaltung würden auch Ansprüche auf Sozialleistungen, wie Pension und Arbeitslosengeld sinken. Durch das neue Arbeitsmodell erhofft sich der Geschäftsführer ausgeglichene und motivierte Mitarbeiter. „Geht es den Mitarbeitern gut, geht’s dem Kunden gut, geht’s dem Unternehmen gut. Also eine WIN-WIN-WIN Situation“, so Hochreiter.