Der nach dem Politiker Franjo Tuđman benannte Terminal am kroatischen Hauptstadtflughafen ist seit letzter Woche in Betrieb. Weder die Namensgebung noch die die Eröffnung verliefen reibungslos.
Das neue Passagierterminal auf dem Flughafen Zagreb nahm nach der Eröffnungszeremonie den regulären Betrieb auf. Bislang gilt der neue Flughafen von insgesamt rund 300 Millionen Euro als das größte kroatische Infrastrukturprojekt der letzten zehn Jahre. Nach dem der Verkehrsminister Siniša Hajdaš Dončić 2015 den Namen des neuen Terminals bekannt gegeben hat, wurde viel Staub aufgewirbelt. Der erste kroatische Präsident Franjo Tuđman gilt wegen seiner nationalistischen Politik als umstritten. Insbesondere in der HDZ Partei wird Tuđman als „Vater der Nation“ und Architekt der Unabhängigkeit von Jugoslawien verehrt, die 1991 bis 1995 im Krieg blutig erkämpft wurde.
LESEN SIE AUCH: „FRANJO TUĐMAN“: LETZTE ERÖFFNUNGSVORBEREITUNG
In knapp fünf Monaten ist es so weit, der neue Terminal des Zagreber Flughafens wird offiziell eingeweiht und bereits seit einem Jahr trainiert das Personal, um auf alles vorbereitet zu sein.
Der Historiker Tuđman machte mehrmals international antisemitische Aussagen und sollte vor dem Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden. Carla Del Ponte, Chefanklägerin des ICTY, sagte dass Tuđman angeklagt worden wäre, „wenn sein Tod dem nicht zuvor gekommen wäre.“ Der Vorschlag den Flughafen nach dem ersten Präsidenten Kroatiens zu benennen haben damals sowohl die Inhaber als auch die Familie Tuđmans akzeptiert.
Start mit Hürden
Die ersten Passagiere haben jedoch Mängel nach der Eröffnung des Terminals festgestellt und diese in den sozialen Netzwerken geteilt. Ein Fauxpas passierte bei den englischen Übersetzungen der Toiletten. So wurden die WC-Anlagen für Personen mit Behinderung als „nichtfunktionierende Toiletten“ übersetzt. Weitere falsche Übersetzungen kursieren im Netz und sorgen für Unterhaltung.
Doch damit nicht genug. Gleich am ersten Tag wurde eine Passagierin verletzt und benötigte einen Krankenwagen. Dieser parkte vor dem Eingang, bei dem sich reguläre Autos nur zehn Minuten aufhalten dürfen. Als der Krankenwagen diese Zeit überschritten hatte, wurde dem Rettungseinsatz ein Strafzettel ausgehändigt.
Folge uns auf Social Media!