In einem dramatischen Vorfall in der Westschweiz hielt ein iranischer Asylbewerber 14 Passagiere und den Zugführer in einem Regionalzug als Geiseln. Der mit Messer und Axt bewaffnete 32-Jährige wurde schließlich von der Polizei erschossen.
Ein ruhiger Donnerstagabend auf der Regionalzugstrecke zwischen Baulmes und Yverdon-les-Bains im Kanton Waadt verwandelte sich plötzlich in einen Albtraum. Ein iranischer Asylbewerber, bewaffnet mit Messer und Axt, nahm 14 Passagiere – einige davon gefesselt – und den Zugführer als Geiseln. Der Zug kam an der Haltestelle Essert-sous-Champvent zum Stehen, die Türen verschlossen.
Ablenkung mit Sprengstoff
Die Polizei war von den im Zug eingeschlossenen Personen alarmiert worden und rückte mit mehr als 60 Beamten an. Die schwerbewaffneten Einsatzkräfte riegelten die Umgebung ab und umstellten den Zug, während ein Dolmetscher herangezogen wurde, um mit dem Geiselnehmer zu verhandeln. Der Mann, der sowohl Englisch als auch Farsi sprach, stellte Forderungen, deren genaue Natur jedoch nicht bekannt gegeben wurde.
🚨Suisse : Prise d'otages dans un train vers Yverdon : les passagers libérés. L'assaillant, qui serait un requérant d'asile iranien de 32 ans a été tué pendant l'intervention.pic.twitter.com/vdyzUmoFnJ
— Carėne Tardy (@Carene1984) February 9, 2024
Nach vier bangen Stunden, sahen die Einsatzkräfte ihre Chance, als der Täter sich kurzzeitig von den Geiseln entfernte. Sie setzten Sprengstoff ein, um den Mann abzulenken und konnten sich zwischen den Täter und seine Geiseln positionieren.
Geiseln unverletzt
Die Situation eskalierte, als der Täter mit seiner Axt auf einen der Polizisten losging. Dieser sah sich gezwungen, seine Waffe zu benutzen. Trotz sofortiger medizinischer Versorgung erlag der Angreifer noch am Tatort seinen Verletzungen. Die Geiseln blieben unverletzt, doch die traumatischen Erlebnisse werden sie vermutlich noch lange begleiten. Der schießende Polizist wird nun routinemäßig untersucht.
Es könnten vorerst weder zu möglichen Motiven noch zum geistigen Zustand des Mannes Angaben gemachte werden, so Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder.

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