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Handelsstreit zwischen Kosovo und Serbien: USA schalten sich ein

Handelsstreit-Kosovo-Serbien-Vucic-Thaci
(FOTO: N1, Tanjug)

Serbiens Präsident Aleksandar Vučić legte die Gespräche zur Lösung der Kosovo-Frage auf Eis, solange die extreme Zöllerhöhung für Waren aus Serbien auch weiterhin in Kraft ist.

Die kosovarische Regierung beschloss vergangene Woche eine Anhebung der Zölle von 100 Prozent auf Güter aus Serbien und Bosnien-Herzegowina. (KOSMO berichtete) Begründet wurde diese Entscheidung damit, dass der Kosovo unter den Zugangsbeschränkungen zum bosnischen und serbischen Markt schwere Nachteile hinnehmen müsse.

„Wir haben jahrelang unter der Handelssperre gelitten, die uns Serbien auferlegt hat. Darauf haben wir mit Zöllen geantwortet“, so der kosovarische Premierminister Haradinaj im Interview für „Die Presse“.

Ebenso negativ auf die Beziehungen zwischen den beiden Ländern wirkte sich die Ablehnung des Kosovo als Interpol-Mitglied aus. (KOSMO berichtete) Die serbische Außenpolitik war im Vorfeld stark darauf fokussiert, die Aufnahme zu verhindern und lobbyierte dementsprechend. Nach der Abstimmung wurde das Ergebnis gefeiert, was der kosovarischen Politik selbstverständlich mehr als missfiel.

USA schalten sich ein: Bürgermeister treten zurück
Heftige Kritik für die Zollerhöhung hagelte es aus den Reihen der Europäischen Union, sowie der Vereinigten Staaten. Vergangenen Montag trafen der US-Außenminister Mike Pompeo und der kosovarische Präsident Hashim Thaçi über dieses Thema. Pompeo drängte auf eine Aufhebung: „Die Normalisierung der Beziehungen zwischen dem Kosovo und Serbien ist der einzige Weg, um für beide Länder den Pfad zur künftigen Integration in die westliche Staatengemeinschaft freizumachen.“

Ebenso innerhalb des Kosovo kam es zu Zwischenfällen aufgrund der Zollerhöhung. Während vereinzelte kosovo-albanischen Politiker zu einem öffentlichen Boykott von serbischen Produkten aufriefen (KOSMO berichtete), traten die Bürgermeister der mehrheitlich serbischen Gemeinden Nordmitrovica, Leposavić, Zubin Potok und Zvečan zurück.