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Gesundheitsstudie

Handysucht: Nach 120 Minuten kippt die Psyche

Handysucht
(Symbolbild FOTO: iStock)

Weniger Smartphone bedeutet mehr Lebensqualität – eine österreichische Studie zeigt jetzt, wie stark sich digitale Entgiftung auf unser Wohlbefinden auswirkt.

Eine Studie der Universität für Weiterbildung Krems belegt nun wissenschaftlich, was viele vermuten: Wer die tägliche Smartphone-Nutzung auf weniger als zwei Stunden beschränkt, kann seine psychische Gesundheit deutlich verbessern. Die Forschungsarbeit unter Leitung von Christoph Pieh dokumentiert Verbesserungen bei Schlafqualität, Stressempfinden, allgemeinem Wohlbefinden und depressiven Symptomen um 15 bis 30 Prozent. Gleichzeitig verringerte sich bei den Teilnehmern das Gefühl der Einsamkeit.

Die aktuelle Untersuchung baut auf früheren Erkenntnissen auf. Bereits im Frühjahr konnte ein direkter Zusammenhang zwischen Handykonsum und psychischem Befinden nachgewiesen werden. An der österreichischen Studie nahmen 250 Personen teil. Studienleiter Pieh betont dabei einen oft übersehenen Aspekt der digitalen Entgiftung: “Man gewinnt diese Momente dazwischen. Phasen, in denen man keinen Stress hat, weil man sich nicht schon wieder von neuem Reiz zu Reiz dröhnt.”

⇢ Wie verändert Digitalisierung unser tägliches Leben?

Problematisches Scrollverhalten

Die Forscher differenzieren dabei zwischen verschiedenen Nutzungsformen. Musik hören, Podcasts verfolgen oder Nachrichten konsumieren werden als vergleichsweise unbedenklich eingestuft – solange sie in Maßen erfolgen. Als problematisch identifizieren die Wissenschaftler hingegen das endlose Durchscrollen von Social-Media-Inhalten.

“Diese Algorithmen sind ziemlich gut, denn sie machen es uns schon ganz schön schwer, zu entkommen. Wir müssen uns erstmal bewusst machen, wie schnell wir da reinkippen”, warnt Pieh.

Die Studienergebnisse reihen sich in die wachsende Evidenz zu den Auswirkungen digitaler Medien auf unsere psychische Verfassung ein.