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Belästigung

XL-Stringtanga-Verkauf eskaliert: Wiener erhält Nacktfotos statt Zahlung

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Foto: iStock

Beim Verkauf eines XL-Stringtangas auf Willhaben erlebte ein Wiener mehr als nur Preisverhandlungen – der Interessent bot Geld plus intime Dienste.

Ein 55-jähriger Wiener erlebte beim Verkauf eines XL-Stringtangas auf Willhaben eine unangenehme Überraschung. Roland, wie ihn die Redaktion nennt, hatte das Kleidungsstück für 49 Euro eingestellt und erhielt prompt eine Anfrage. Nach einer ersten Preisverhandlung auf 40 Euro folgte ein unerwartetes Angebot: Der Interessent bot 25 Euro plus sexuelle Dienstleistungen.

Als Roland klarstellte, dass er männlich sei, um das Angebot abzulehnen, zeigte sich der potenzielle Käufer unbeeindruckt. Stattdessen schickte er ein Nacktfoto von sich und fragte provokant: “Hattest du noch nie?”. Erschüttert über diese Form der Belästigung meldete der Wiener den Vorfall sowohl bei Willhaben als auch bei der Polizei.

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Rechtliche Hürden

Bei den Behörden wartete jedoch eine Ernüchterung auf den 55-Jährigen. Da auf dem unaufgefordert zugesandten Bild keine primären Geschlechtsmerkmale zu sehen waren – der Mann war nur von hinten abgebildet – konnte keine Anzeige wegen sexueller Belästigung aufgenommen werden.

Gesetzliche Lage

Seit September dieses Jahres steht das unaufgeforderte Versenden von Bildern primärer Geschlechtsorgane in Österreich unter Strafe. Tätern drohen bis zu sechs Monate Freiheitsstrafe oder Geldstrafen von bis zu 360 Tagessätzen. Diese Regelung gilt für männliche wie weibliche Genitalien, greift jedoch nicht bei Aufnahmen wie im Fall von Roland.

Die Plattform Willhaben reagierte dennoch konsequent und sperrte den Nutzer mit dem unangemessenen Angebot dauerhaft.