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DIGITALE GELDBÖRSE

Kroatien führt einen digitalen Reisepass ein

Digital Passport
FOTO: (iStock/Jacoblund)

Kroatien, Finnland, die Niederlande und Kanada haben Pilotprojekte zur Entwicklung digitaler Pässe auf Mobiltelefonen erhalten, deren oberstes Ziel darin besteht, das Reisen zu erleichtern und die Sicherheit der Passagiere durch den Einsatz neuester Technologien zu verbessern.

Laut lokalen Medien werden kroatische Bürger zu den ersten in der Europäischen Union gehören, die ein digitales Reisedokument in der digitalen „Handy-Geldbörse“ verwenden können. Ein digitales Reisedokument wird es den Bürgern beispielsweise ermöglichen, ihre Ankunft in einem Land im Voraus anzukündigen und so die Zeit für den Grenzübertritt so weit wie möglich zu verkürzen.

Das Projekt in Kroatien wird vom Innenministerium und der Agentur für kaufmännische Dienstleistungen (AKD) durchgeführt. Sie erklären, dass es sich um ein anspruchsvolles Projekt handelt, bei dem die Entwicklung und zahlreiche Tests noch ausstehen, weshalb die Europäische Kommission die Finanzierung mit fast 2,3 Millionen Euro genehmigt hat. Kroatische Staatsbürger nutzen seit 2009 den ePASS, dessen Sicherheit derzeit auf der Überprüfung der Echtheit personenbezogener Daten in physischer und elektronischer Form basiert. Das heißt, die im Passchip gespeicherten digitalisierten Daten sind identisch mit den gedruckten Daten im manuellen Pass. Ausnahme sind biometrische Daten.

Damit wird eine Reisendenidentifikation nur auf Basis der virtuellen Komponente des digitalen Reiseausweises ermöglicht. Für den neuen digitalen Reisepass wird der AKD die Entwicklung der mobilen Applikation Certilia fortsetzen, die jeder Bürger, der über einen gültigen Personalausweis mit Chip verfügt, zur digitalen Identitätsbestätigung nutzen kann.

„Für die Zwecke des Pilotprojekts wird AKD dem Passinhaber ermöglichen, einen digitalen Reiseausweis innerhalb der mobilen Certilia-Applikation zu erstellen, die ein elektronisches Identifizierungsmittel auf höchstem Niveau darstellt. Da Certilia alle Voraussetzungen für eine zukünftige digitale „Geldbörse“ der EU erfüllt, ist es logisch, dass AKD unseren Bürgern einen digitalen Reisepass auf einem mobilen Gerät zur Verfügung stellt“, betont Jure Sertic, Direktor des AKD.