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Touristenverhalten

Kroatien: Geldstrafen für unangemessenes Verhalten in der Tourismussaison

(FOTO: iStock)

In einer langen Sitzung hat der Stadtrat von Split, Kroatien, entschieden, unangemessenes Verhalten an öffentlichen Plätzen während der Tourismussaison mit Geldstrafen zu sanktionieren. Die Entscheidung fiel nach einer 15-stündigen Debatte, an deren Ende 15 Ratsmitglieder dafür stimmten, während ein Mitglied sich enthielt. Damit war das erforderliche Quorum von 16 der insgesamt 31 Mitglieder erreicht.

Die beschlossenen Regelungen sehen Geldstrafen von 300 Euro für diverse Verhaltensweisen vor, die als störend für die öffentliche Ordnung und Ruhe empfunden werden. Dazu zählen der Konsum von Alkohol auf öffentlichen Flächen – insbesondere in weniger als 100 Metern Entfernung von Schulen und Kindergärten sowie in der Zone A, die den Stadtraum innerhalb der barocken Stadtmauern aus dem 17. Jahrhundert umfasst. Ebenfalls mit 300 Euro geahndet werden das Verrichten der Notdurft, das Schlafen in Parks, auf Rasenflächen oder Plätzen, der Verzehr von Speisen und Getränken auf öffentlichen Flächen sowie das Verweilen in Gaststätten nach deren Schließzeit.

Ein Änderungsantrag wurde ebenfalls verabschiedet, der zusätzlich das Klettern und Sitzen auf Denkmälern und Gedenktafeln, das Betreten, Klettern und/oder Baden in Brunnen sowie das Anbieten und Aushandeln von Taxidienstleistungen, die nicht im Voraus vereinbart wurden, mit einer Geldstrafe von 300 Euro belegt.

Für das Erbrechen auf öffentlichen Flächen sowie für Bau- und Installationsarbeiten, die zwischen 14 und 17 Uhr sowie von 22 bis 7 Uhr stattfinden und somit Lärmbelästigung verursachen, wird eine Geldstrafe von 150 Euro fällig.

Die Entscheidung beruht auf Medienberichten aus der vergangenen Tourismussaison, die von ungebührlichem Verhalten der Touristen an öffentlichen Plätzen in Split berichteten und bei den Bewohnern der Stadt Empörung auslösten. Die nun beschlossenen Maßnahmen sollen demnach Ordnungswidrigkeiten verhindern, die das Leben der Bewohner beeinträchtigen, die Fortbewegung auf den Straßen behindern, die Moral verletzen oder die allgemeine Sicherheit von Menschen und Eigentum gefährden.

Zusätzlich zu den Geldstrafen wurde angekündigt, dass in Kürze ein Ausschreibungsverfahren für den Einsatz von Sicherheitskräften eingeleitet wird. Diese sollen während der 90 Tage der Tourismussaison täglich von 22 bis 4 Uhr als Unterstützung für die Polizei im Einsatz sein, wie der stellvertretende Bürgermeister von Split, Bojan Ivosevic, erklärte. Die Finanzierung dieser Sicherheitskräfte soll aus dem städtischen Haushalt bereitgestellt werden.