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Kroatische Preise und Gehälter im Euro-Vergleich

(FOTO: iStock/masterSergeant)

Die Euro-Einführung am 01. Jänner 2023 wird direkte Auswirkungen auf das Leben der kroatischen Bürger haben. Etwa bei den Euro-Preisen für Güter des täglichen Bedarfs und der Höhe ihrer Gehälter sowie Pensionen. Gleichzeitig wird durch die Einführung des Euro ein Vergleich des Lebensstandards zwischen Kroatien und anderen EU-Ländern möglich.

Alle Bankguthaben, Gehälter und Preise in Kroatien werden automatisch in Euro umgerechnet, auch wenn im ersten Jahr ab der Einführung des Euro zu allen Euro-Beträgen auch die Kuna-Beträge verpflichtend angegeben sein müssen. Die Auswirkungen der Euro-Einführung werden für die Bürger vom ersten Tag an deutlich sein. Der kroatische Journalisten Goran Vojkovic kommentierte dazu: „Das wird der Moment sein, in dem ihr realisieren werdet, wie wenig ihr wirklich habt.

Da der Umtausch der Kuna in Euro zu einem bereits fixierten Wechselkurs von 7.53450 Kuna pro Euro stattfindet, können die Bürger jetzt schon ihr Einkommen und ihre täglichen Ausgaben in Euro berechnen. Die Lebensmitten für ein Mittagessen für eine durchschnittliche Familie kommen z.B. auf rund 20 Euro.

Wie hoch sind die Gehälter?

Durch die gemeinsame Währung wird ein direkter Vergleich mit anderen EU-Ländern möglich. Das durchschnittliche Gehalt betrug in Kroatien im Mai 2022 7690 Kuna, das sind 1020 Euro. Zum Vergleich: das durchschnittliche Nettogehalt in Deutschland beträgt ca. 2.800 Euro monatlich. Auch wenn die beiden Länder nicht direkt miteinander vergleichbar sind, können auf diese Weise auch andere Größen wie bestimmte Preise oder der Lebensstandard gegenüber gestellt werden.

Wieviel zahlt man in Kroatien für Sprit?

Wenn wir die Preise an den Tankstellen vom 26.7.2022 als Basis hernehmen, kostet ein Liter Super 1,60 Euro und ein Liter Diesel 1,71 Euro.

Fairerweise sollten wir auch hier einen Vergleich machen: Laut den Angaben der Europäischen Kommission vom 18.7.2022 betrug der Preis für einen Liter Superbenzin 1,86 Euro in Deutschland, 2,04 Euro in Österreich, 1,75 Euro in Slowenien, 1,88 Euro in der Slowakei, 2,34 Euro in Griechenland, 1,99 Euro in Italien und 1,9 Euro in Tschechien, nur um einige Länder der Eurozone zu nennen. 

Die Treibstoffpreise werden sich allerdings bis 1.1.2023 sowohl in Kroatien als auch in anderen EU-Ländern sicher noch ändern.

Wie sieht es im EU-Vergleich aus?

Gemäß den Berechnungen des slowenischen Statistikamts beträgt das durchschnittliche Monatsgehalt in Slowenien 1300 Euro. Der Mindestlohn liegt mit 1074 Euro etwas über dem durchschnittlichen Gehalt in Kroatien. Der Mindestlohn beträgt in Kroatien aktuell 497 Euro.

In der Slowakei kommt das durchschnittliche Nettogehalt auf 900 Euro im Monat, der Mindestlohn beträgt 646 Euro. In Griechenland wurde der Mindestlohn erst dieses Jahr auf 713 Euro angehoben, das Durchschnittsgehalt beläuft sich auf 1100 Euro.

Eine ähnliche Einkommenslage der Beschäftigten findet sich noch in Lettland mit einem Durchschnittsgehalt von 950 Euro (Mindestlohn: 500 Euro) und Litauen mit ca. 1100 Euro (Mindestlohn: 730 Euro).

Bulgarien ist gleichzeitig mit Kroatien dem ERM II-Mechanismus beigetreten, dort wird der Euro allerdingst erst ein Jahr später, nämlich am 1.1.2024 eingeführt. Das durchschnittliche Monatsgehalt beträgt in Bulgarien rund 650 Euro, der Mindestlohn ist mit 332 Euro beziffert.

Euro ist nicht schuld an der Inflation

Alle oben angegebenen Beträge werden sich bis zur Einführung des Euro noch ändern. Die Gehälter werden nominal steigen, aber real eher sinken, weil das Geld durch die Inflation entwertet wird.

So bedeutet eine nominale Gehaltserhöhung von 5% bei einer Inflation von 8% im Grund eine Gehaltseinbuße. Arbeiter und Angestellte bekommen zwar einen höheren Betrag ausbezahlt, aber sie können um diesen Betrag weniger kaufen, weil die Preise steigen.

Das ist leider jetzt schon der Fall. Mit der Einführung des Euro hat die Inflation allerdings nichts zu tun.