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Infektionswelle

Neue Corona-Welle rollt – Arzt verrät die fünf verräterischen Signale

Corona, Halsschmerzen
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Die neue Corona-Variante „Stratus“ (XFG) hat in Österreich die Oberhand gewonnen und löst aktuell die erste Infektionswelle der Saison aus. Mit einem Anteil von 21 Prozent aller Infektionsfälle rangiert sie direkt hinter den klassischen Erkältungsviren, die für 40 Prozent der Erkrankungen verantwortlich sind.

Die Variante wurde erstmals Ende Jänner 2025 von kanadischen Epidemiologen nachgewiesen und entstand durch die Kombination der Omikron-Varianten LF.7 und LP.8.1.2. Seit Ende Juni 2025 steht „Stratus“ unter besonderer Beobachtung der Gesundheitsbehörden.

Im Vergleich zu früheren Varianten zeigt „Stratus“ eine leicht erhöhte Fähigkeit, die Immunabwehr zu umgehen. Dies ermöglicht dem Virus, schneller in Zellen einzudringen und sich effizienter zu vermehren – Faktoren, die es nach Einschätzung von Fachleuten ansteckender machen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO stuft das zusätzliche Gesundheitsrisiko durch XFG dennoch als gering ein. Nach bisherigen Erkenntnissen verursacht die Variante keine schwereren Krankheitsverläufe als ihre Vorgänger.

Die typischen Symptome einer SARS-CoV-2-Infektion haben sich mittlerweile deutlich gewandelt, wie Rudolf Schmitzberger, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer, kürzlich im Gespräch mit „Heute“ erläuterte. „Sie sind milder geworden, eher wie bei einem leichten Atemwegsinfekt – also einer Erkältung“, so der Arzt. Zu den charakteristischen Beschwerden zählen derzeit „Halsweh, heisere Stimme und Müdigkeit. Besonders häufig werden die Halsschmerzen als rasierklingenartig beschrieben.“ Weitere typische Anzeichen sind trockener Reizhusten sowie Kopf- und Gliederschmerzen.

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Diagnose-Herausforderungen

Die Diagnose einer Corona-Infektion gestaltet sich zunehmend schwieriger. Antigen-Schnelltests schlagen nur bei hoher Viruslast an, was bei wiederholten Infektionen selten der Fall ist. „Wenn jemand zum ersten Mal mit dem Virus in Berührung kommt, dann hat das Immunsystem noch keine Abwehrkräfte dagegen gebildet. Der Virus kann sich vermehren und es kommt zu einer hohen Viruslast im Körper. Diese können auch durch die Schnelltests erkannt werden“, erklärt Virologin Monika Redlberger-Fritz von der Medizinischen Universität Wien gegenüber „Heute“. Bei Personen, die bereits mehrfach infiziert waren, reagiert das trainierte Immunsystem schneller und verhindert eine hohe Viruskonzentration, wodurch Tests häufig negativ ausfallen. Zuverlässigere PCR-Tests werden bei niedergelassenen Ärzten nur noch Risikopatienten kostenlos angeboten.

Wirksame Schutzmaßnahmen

Gesundheitsexperten raten einhellig, bei Krankheitssymptomen zu Hause zu bleiben. Zusätzlich bieten Masken nach wie vor wirksamen Schutz vor Ansteckung, besonders in engen, stark frequentierten Räumen. „Letztlich ist es zum eigenen Schutz“, betont Umweltmediziner Dr. Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien. Eine korrekt sitzende Maske kann das Infektionsrisiko um 80 bis 95 Prozent senken. Tragen sowohl infizierte als auch gesunde Personen FFP2-Masken, sinkt die Ansteckungswahrscheinlichkeit selbst bei engem Kontakt über mehrere Minuten auf unter ein Prozent. Weitere effektive Schutzmaßnahmen sind Abstandhalten und regelmäßiges Lüften. „Wie oft gelüftet wird, hängt vor allem davon ab, wie viele Personen sich in dem Raum befinden. Aber man kann sagen, dass man alle zwei Stunden die Fenster aufmachen sollte.“ In Büroumgebungen bedeutet dies bei einem achtstündigen Arbeitstag viermaliges Lüften, wobei drei bis vier Minuten Stoßlüften ausreichen, um die Luft auszutauschen und das Ansteckungsrisiko zu minimieren.

Die Corona-Impfung bleibt auch gegen die „Stratus“-Variante ein wirksamer Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. „XFG wird von den Impfstoffen aufgrund ihres BA.2.86-Ursprungs gut abgedeckt“, erläutert Redlberger-Fritz und ergänzt: „Zudem ist JETZT der ideale Zeitpunkt dafür.“

Besonders gefährdete Gruppen sollten das Impfangebot wahrnehmen – dazu zählen Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke und Personen mit geschwächtem Immunsystem wie etwa Schwangere.