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INTERVIEW

Osmani fordert: „Serbien soll vor dem Kosovo niederknien“

(FOTO: Facebook-Screenshot)

Im „Spiegel“-Interview fordert die kosovarische Präsidentin Vjosa Osmani einen Kniefall von Serbien – so wie dies der deutsche Altkanzler Willy Brandt 1971 in Polen tat.

Osmani betonte im Gespräch mit dem deutschen Medium, dass sie bewusst das Wort Völkermord bzw. Genozid verwende, dass Belgrad mit seiner Politik die Balkanregion destabilisiere und das offizielle politische Narrativ in Serbien die Verbrechen von Slobodan Мilošević verherrliche.

„Niederknien – genau das erwarten wir von Serbien“, sagte Osmani und bezog sich auf den deutschen Altkanzler Willy Brandt, der 1971 Besuch in Polen vor einem Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus kniete. „Am Abgrund der deutschen Geschichte und unter der Last der Millionen Ermordeten tat ich, was Menschen tun, wenn die Sprache versagt“, sagte Brandt später in einem Interview.

Prozesse gegen Ex-Präsidenten Thaçi
Angesprochen auf die Prozesse gegen den ehemaligen kosovarischen Präsidenten und Oberkommandanten innerhalb der UÇK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës, „Befreiungsarmee des Kosovo“), Hashim Thaçi antwortete Osmani, dass man keinen Vergleich zwischen diesen „Verbrechen, die möglicherweise von Einzelpersonen begangen wurden, und dem, was der Staatsapparat Serbiens getan hat“, ziehen könne. Im November 2020 bestätigte das Sondertribunal in Den Haag die Anklage gegen Thaçi. Ihm wird Mord, Verfolgung und Folter vorgeworfen.

Reaktionen aus Serbien
„Das Ausmaß der UCK-Verbrechen ist so groß, dass für sie ein Sondergericht gebildet werden musste. Nicht alle Sympathien der Länder, die versuchen, einen falschen Kosovo-Staat zu schaffen, reichten aus, um alle Verbrechen der Šiptar -Terroristen vollständig zu vergessen. Während Aleksandar Vučić Serbien anführt, wird unser Land nicht auf die Knie gehen, wie es Vljosa Osmani wünscht“, betonte Polizeiminister Aleksandar Vulin für „Novosti“ aus.

Außerdem kritisierte er Osmani, dass sie schon lange vor dem „gelben Haus“ und allen Hinrichtungsstätten, wo Serben, Gorani, Roma, Bosniaken und sogar albanische Zivilisten als Gegner der UÇK getötet wurden, knien hätte müssen. „An Osmanis Lüge über den serbischen Völkermord im Kosovo zu glauben, ist wie den Albanern, die Klöster niederbrannten, zu glauben, dass sie Kämpfer für christliche und europäische Werte sind“, resümierte Vulin.

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