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KOSOVO

Anklage wegen Kriegsverbrechen bestätigt: Hashim Thaçi tritt als Präsident zurück

Hashim Thaci - Politco
(FOTO: Politico)

Das Sondertribunal in Den Haag bestätigte die Anklage gegen den kosovarischen Präsidenten. Ihm wird Mord, Verfolgung und Folter vorgeworfen.

Kosovos Präsident Hashim Thaçi legte sein Amt als Präsident nach Bestätigung der Anklage zurück: „Ich werde nicht als Präsident vor Gericht erscheinen. Um die Integrität des Staates zu schützen, trete ich heute zurück“, erklärte er heute auf einer Pressekonferenz in Pristina. Noch vor seinem öffentlichen Statement hat der Vorsitzende der Präsidentenpartei PDK, Kadri Veseli, verlautbart, dass die Anklage gegen Thaçi bestätigt wurde.

Anklagepunkte
Laut der Anklage vom Juni werden einigen kosovarischen Politikern schwere Verbrechen in zehn Punkten zur Last gelegt. Darunter befinden sich Mord, Verfolgung und Folter. Unzählige Kosovo-Albaner, Roma, Serben und Mitglieder anderer ethnischen Gruppen, aber auch politische Gegner sollen Opfer der früheren Mitglieder der albanischen paramilitärischen Organisation UCK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës, „Befreiungsarmee des Kosovo“) gewesen sein. Diese kämpfte für eine Unabhängigkeit von der Bundesrepublik Jugoslawien kämpfte

Der kosovarische Präsident bekleidete während des Kosovo-Krieges von 1998 bis 1999 das Amt des Oberkommandants innerhalb der UCK. Thaçi soll in seiner Position als Oberkommandant Verbrechen an der Zivilbevölkerung begangen haben.