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Viertelfinale

Türkische Fans provozieren mit Wolfsgruß bei Hymne (VIDEO)

(FOTO: Screenshot X)
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Beim gestrigen EM-Viertelfinale, begleiteten zahlreiche Fans der türkischen Mannschaft die Nationalhymne mit dem sogenannten Wolfsgruß, einem Signal türkischer rechtsextremer Gruppierungen.

Spieler wegen Wolfsgruß gesperrt

Die Geste, die in direkter Verbindung mit der nationalistischen Organisation „Graue Wölfe“ stehen, war während des Spiels gegen die Niederlande vielfach zu beobachten und folgte nach einem Aufruf türkischer Ultras. Diese politisch aufgeladene Symbolik kam nach einem Vorfall mit Merih Demiral, einem türkischen Nationalspieler, der wegen der Verwendung des Grußes im Spiel zuvor von der UEFA sanktioniert wurde, vermehrt in den Fokus.

Politische Brisanz und öffentliche Reaktionen

Die EM-Partie gegen die Niederlande entwickelte sich neben dem Rasengeschehen zu einem politischen Ereignis. Die öffentliche Verwendung des Wolfsgrußes zog weitreichende Reaktionen nach sich, angefangen bei einer offiziellen Sperre für Demiral durch die UEFA bis hin zu diplomatischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei. Beide Länder sahen sich dazu veranlasst, ihre diplomatischen Vertreter wegen der umstrittenen Geste einzubestellen.

Erdogan im Stadion

Selbst der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezog zu dem Vorfall Stellung und machte seine Unterstützung während des Spiels direkt von den Rängen aus deutlich. Begleitet von seiner Ehefrau Emine, beobachtete Erdogan das Match im dunklen Anzug mit roter Krawatte. Vor dem Spielbeginn unterband die Polizei einen Fanmarsch, da die umstrittene Geste dort gehäuft zum Einsatz kam. Obwohl die „Grauen Wölfe“ und deren Symbolik in Deutschland weder verboten noch strafrechtlich verfolgt werden, stehen sie unter ständiger Beobachtung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz.

Das EM-Qualifikationsspiel offenbarte somit eine politische Dimension, die über den Sport hinauswirkt und sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene für Diskussionen sorgt. Die Vorkommnisse rund um das Spiel und die daraus resultierenden politischen Reaktionen verdeutlichen, wie eng Sport und Politik in bestimmten Fällen miteinander verwoben sein können.