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Wien-Anschlag: Palästinenser rettet Polizisten das Leben und steht jetzt unter Verdacht

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Palästinenser Osama Abu El Hosna rettet Polizisten das Leben (FOTO: (FOTO: Twitter/@Omar Al-Rawi)

Wien-Innere Stadt: Mitten der schrecklichen Geschehnisse, die sich am 2.November 2020 in Wien zugetragen hatten, gab es auch drei Helden. Einer dieser Helden steht jetzt unter Verdacht.

Wie Kosmo bereits berichtete, zögerten zwei junge Männer Mikail Özen und Recep Tayyip Gültekin, mit türkischen Wurzeln nicht und kamen Menschen sofort zur Hilfe. Darunter auch einem schwer verletzten Polizeibeamten, der angeschossen wurde. Der junge Palästinenser Osama Abu El Hosna hatte diesem zuvor Erste Hilfe geleistet.

Noch bevor die zwei Freunde den schwer verletzten Polizisten zum Rettungswagen schleppen konnten, hatte der junge Palästinenser Osama Abu El Hosna den Beamten hinter einer Betonbank in Sicherheit gebracht und ihm Erste Hilfe geleistet.

Unter Verdacht?
Obwohl der „Held der Terrornacht“ nach der guten Tat von der Bundesregierung sogar geehrt wurde, wurde er zur gleichen Zeit gegen wegen Terrorverdachts verdächtigt. Auf sozialen Netzwerken wird jetzt gefordert, dass El Hosna die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen soll. Der junge Palästinenser steht seit der „Operation Luxor“, bei der Razzien zum Teil illegal durchgeführt wurden, selbst unter Verdacht, eines terroristischen Vereins anzugehören.

Anwältin packt aus:
Nun spricht Anwältin Duzdar von „staatlicher Willkür“: „Erst als ein anderer Beschuldigter einen Antrag auf Einstellung des Verfahrens gestellt hat, ist er erst überhaupt einvernommen worden“, sagt die Verteidigerin. Es war ihr unklar, warum der junge Mann verdächtigt wird. Doch jetzt weiß sie es: El Hosna ist seine Mitarbeit in einem Hilfsverein zum Verhängnis geworden, der Lebensmittel und Schultaschen für Flüchtlinge im Libanon organisiert hatte. Es gebe auch Beweisfotos zudem.

Die Ermittler denken, dass ein Teil der Spenden für die Hamas abgegeben worden sein könnte. „Wenn er sich beispielsweise für die Caritas engagiert hätte, wäre das vermutlich nicht passiert. Aber bei einem Verein, in dem nur Araber tätig sind, gerät man gleich unter Terrorverdacht“, sagt die verärgerte Verteidigerin Duzda.

Klares Statement:
„Wir sind nach Österreich gekommen, um unser Leben in Ruhe und Frieden leben zu können“, sagt El Hosna in einem Interview gegenüber Ö1, warum er verdächtigt wird. Zum Schluss sagt seine Verteidigerin noch: „Das ist keine kleine Sache. Da geht es um Rufschädigung, so ein Vorwurf kann einen jungen Menschen sein ganzes Leben belasten“.

Quelle: Krone-Artikel