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Besonderer Arbeitsplatz

Wiener Prater: Mit Speeddating auf Personalsuche

(FOTO: iStock/Vladislav Zolotov)
(FOTO: iStock/Vladislav Zolotov)

Mit mehr als 80 offenen Stellen in 13 Betrieben, ist der Mangel an Arbeitskräften deutlich zu spüren. Die Prater-Unternehmen sind nun auf der Suche nach engagierten Mitarbeitern, um die bevorstehende Saison erfolgreich bestreiten zu können. Um dem Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken, findet nun sogar eine Jobbörse mit „Speed-Dating“ statt.

Der Wiener Prater ist nicht nur ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt, sondern auch ein vielseitiger Arbeitsplatz. Von der Achterbahn über das Autodrom bis hin zum Riesenrad – die Palette der Vergnügungsgeräte ist breit gefächert und erfordert unterschiedliche Kompetenzen. „Der Arbeitskräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen unserer Praterbetriebe“, erklären Silvia Lang, Präsidentin des Verbands, und Vizepräsident Fredo Nemec. „Mit zu wenig Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei es für viele schwierig, das Geschäft am Laufen zu halten.“

Bewerber lernen Arbeitgeber vor Ort kennen

Die Jobbörse, die in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice Wien (AMS) organisiert wird, soll Abhilfe schaffen. Hier haben 200 Bewerber die Möglichkeit, sich den potenziellen Arbeitgebern vorzustellen und direkt vor Ort Jobzusagen zu erhalten. Wie beim „Speed Dating“ wechseln die Arbeitssuchenden alle sieben Minuten den Tisch und sollen sich bei mindestens drei Betrieben der gewünschten Branche bewerben. „Es werde immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden, weil man in der Freizeitbranche eben am Wochenende, am Abend bzw. in den Sommermonaten für die Gäste da sei“, erläutert Lang die Herausforderungen.

Besonders gefragt sind Schaustellergehilfinnen und -gehilfen, Techniker, Elektriker, Mechatroniker oder Installateure. Aber auch im Gastronomiebereich werden dringend Kellnerinnen oder Kellner bzw. Personen, die die zahlreichen Imbissstände betreuen, gesucht. „Als ‚idealen Einsteigerjob‘ bezeichnete sie die Tätigkeit als Schaustellergehilfe. Es handle sich um einen Anlernberuf, nötig sei nur Begeisterung für die Arbeit“, so Lang.

AMS-Chef zuversichtlich

AMS-Chef Johannes Kopf zeigt sich zuversichtlich, dass die Jobbörse erfolgreich sein wird: „Jobbörsen sind ein ausgezeichnetes Instrument, um zeitökonomisch Arbeitskräfte und Unternehmen zusammenzubringen. Schon seit den 1990er-Jahren setzt das AMS diese Art der Vermittlung ein, die es seit der Pandemie auch in digitaler Form gibt. So konnten wir allein im vergangenen Jahr österreichweit bei Jobbörsen 6.527 Stellen besetzen.“

Mit der bevorstehenden Saison und der Eröffnung des Schweizerhauses am 15. März steht der Prater vor einer wichtigen Phase. Doch trotz der Herausforderungen betont Lang: „Die Betriebe würden sich um ihr Personal kümmern.“ Es bleibt zu hoffen, dass die Jobbörse dazu beiträgt, den Arbeitskräftemangel im Prater zu lindern.