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MINDERHEITEN

Bischof Komarica: „Österreich soll in Bosnien Demokratie stärken“

Der katholische Bischof beklagt das "beharrliche Schweigen der Internationalen Gemeinschaft" angesichts der Tatsache der schwindenden Zahl der Katholiken in Bosnien und Herzegowina. (Foto: bkbih.ba)

Bei einem Besuch des österreichischen Botschafters in Banja Luka hat dieser mehr Aufmerksamkeit für die Situation der katholischen Minderheiten in der Republika Srpska gefordert. 

Der österreichischen Botschafter, Martin Pammer, traf Anfang März auf den römisch-katholischen Geistlichen und Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica. Der Kirchenvertreter äußerte seine Enttäuschung mit dem bisherigen Verhalten der verantwortlichsten Vertreter der Internationalen Gemeinschaft. Man habe „eine Kappe für unseren Kopf zugeschnitten, ohne vorher Maß zu nehmen“. Weder auf die Appelle noch auf die Bitten des Bischofs haben die zuständigen lokalen und internationalen Politiker reagiert. Er habe sie „im Namen von tausenden rechtlosen Katholiken“ an gerichtet.

Ein „beharrliche Schweigen der Internationalen Gemeinschaft“ im Bezug auf die tragische und fatale Tatsache des schwindenden katholischen Volks in Bosnien-Herzegowina sei vorherrschend. „Diesem leidgeprüften Land, das einen eigenartigen Dreifuß darstellt, wird mehr und mehr der eine Fuß gekürzt“, so Komarica. Er bat Botschafter Pammer, dass er gemeinsam mit anderen Kollegen jenen heimischen Politikern effektiver helfe, die willig und in der Lage seien, sich für die Grundrechte, Bürgerrechte und Freiheiten einzusetzen, wie die Katholische Nachrichtenagentur in Bosnien-Herzegowina berichtet.

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Pammer entgegnete den Sorgen des Bischofs, dass nicht nur die Internationale Gemeinschaft Versäumnisse zugestehen muss, auch die bosnischen Politiker müssen für ihre Fehler gerade stehen. Er sicherte Komarica zu seine Bedenken an entsprechene Stellen weiter zu leiten. In Banja Luka stand die größte Trappistenabtei der Welt, Maria-Zvijezda (Mariastern) im Dorf Deliba bei Banja Luka.

Gegründet im Jahr 1869 – noch in osmanischer Zeit – vom Österreicher Franz Pfanner, zählte die Abtei Anfang des 20. Jahrhunderts 220 Mönche. Die Gewalt des kommunistischen und des jetzigen Staates zerstörte die blühende Gründung. Vor mehr als zehn Jahren haben die Trappisten einen Antrag an die Regierung der Republika Srpska gestellt, dass ihnen ein Teil des vom Tito-Regime enteigneten Grundbesitzes zurückgegeben wird, laut kathpress.at.