Start Politik
NATIONALISMUS

Bosnien: Nach Ikonenstreit sorgt Dodik für neuen Skandal

(FOTO: zVg.)

Die bosnische Wahlkommission hat den Vorsitzenden der größten bosnisch-serbischen Partei, den völkischen Nationalisten Milorad Dodik, wegen Anstiftung zu „nationalem Hass“ angezeigt.

Im Dezember sorgte das serbische Mitglied und der derzeitige Vorsitzende des dreiköpfigen bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums, Milorad Dodik mit seiner Ikonen-Schenkung an den russischen Außenminister Lawrow für Schlagzeilen. Nun sorgt Dodik erneut für einen Skandal: Die Wahlkommission hat den Nationalisten wegen Hassreden angezeigt.

Die bosnische Wahlkommission hat zeigte Milorad Dodik, das serbische Mitglied und den derzeitigen Vorsitzenden des dreiköpfigen bosnisch-herzegowinischen Staatspräsidiums, wegen Anstiftung zu „nationalem Hass“ an. Dodik versucht seit Jahren, den Staat Bosnien-Herzegowina zu zerstören und hatte vor kurzem die Wahlkommission CIK angegriffen, weil diese die Ergebnisse der Lokalwahl vom 15. November in den Städten Doboj und Srebrenica, die beide zum Landesteil Republika Srpska gehören, wegen Unregelmäßigkeiten für nichtig erklärt hatte.

Daraufhin nannte Dodik die Mitglieder der CIK Diebe und Kriminelle, insbesondere attackierte er Vanja Bjelica-Prutina, die als Vertreterin der bosnischen Serben in der Wahlkommission sitzt. Konkret sagte Dodik am 21. Jänner: „Die Frau, die das serbische Volk vertritt, ist oder war mit einem Bosniaken in Sarajevo verheiratet, einem Muslim. Jemand könnte fragen, was das damit zu tun hat. Aber es hat damit zu tun. Es zeigt, wie gut alles arrangiert ist.“ Damit deutete Dodik an, Bjelica-Prutina aufgrund ihrer familiären Verhältnisse eine probosniakische Agenda vertrete und unterstellte ihr quasi indirekt Verrat am serbischen Volk.

Neuwahlen geplant
Dodiks Partei SNSD hatte in Doboj und in Srebrenica die Wahl gewonnen. In beiden Städten müssen nun Neuwahlen abgehalten werden. Die CIK hatte nämlich Hinweise auf gefälschte Unterschriften von Wählern gefunden.

Dodik hatte zuletzt für einen diplomatischen Skandal gesorgt, weil er dem russischen Außenminister Sergej Lawrow bei dessen Besuch am 14. Dezember eine Ikone überreichte, die aus der Ukraine stammt.

Quellen und Links: