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RELIGION

Einmal pilgern und zurück – ein Resümee nach der Hadsch

Nach der Umrah fühle ich mich bereit für die Pilgerfahrt. Mir bleiben noch wenige Tage um mich auf den Haddsch vorzubereiten. Der Austausch mit anderen Pilgern hilft auch eine Vorstellung über die verschiedenen Rituale zu bekommen. Als einsamer Wolf kommt man nicht weit. Die Essenz des Haddsch liegt auch in der Gemeinschaft. Man teilt und unterstützt sich. Doch von der Angst, dass einem ein Fehler auf der Pilgerfahrt unterläuft, kann man nicht befreit werden. Auf Gott vertrauen und Geduld wahren.

Nach dem Haddsch ist vor dem Haddsch

Insgesamt hat die Pilgerfahrt fünf Tage gedauert. Ich war auf dem Berg Arafat, wo der Prophet Muhamed seine letzte Predigt gehalten hat. Steinigte die Säulen in Mina, umkreiste die Kaaba. Schlief und aß mit fremden Menschen aus verschiedenen Ländern. Diese Reise lehrte mich viel. Bescheidenheit, Demut und Geduld. Ich bin in Wien ohne meine Koffer gelandet. Sie sind irgendwo in Istanbul geblieben. „Halas“, wie die Araber sagen. Das kommt vor. Eine gewisse Gelassenheit möchte ich mir beibehalten. Auch meinen Konsum möchte ich ein wenig drosseln. Denn die 15 Paar Schuhe, die ich bereits besitze, sollten für die nächsten Jahre reichen. Ich denke oft an die Reise nach Mekka zurück und versuche Kraft daraus zu schöpfen. Trotz der Mühen, die sie erfordert hat, sehne ich mich danach, mich dem Alltagstrotz zu entziehen, und mich dem Glauben zu widmen.

Pilger auf dem Berg Arafat. (Foto: Adisa Begic)

Info-Box:
Für Milliarden Muslime, die körperlich und finanziell in der Lage sind, ist der Hadsch, so wie das Gebet oder das Fasten während des Ramadans, verpflichtend. Die beiden Städte, Mekka und Medina, zählen zu den heiligsten Orten des Islams. In Mekka wurde der Prophet Muhammed geboren, in Medina ist er verstorben. Bei dieser Reise begibt man sich sozusagen auf die Spurensuche des Propheten Muhameds.