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INTEGRATIONSWOCHEN

MigAwards 2023: Das sind die GewinnerInnen!

MIGAWARD
(FOTO: MigAwards)

Zum Beginn der Integrationswochen 2023 wurden die MigAwards verliehen. Unter den Hauptkategorien befindet sich auch der Preis für „Bildung & Soziales“, der dieses Jahr an die 6A-Klasse des Laaerberg-Gymansiums ging. Den Negativ-MigAward erhielt der FPÖ-Politiker Gottfried Waldhäusl.

Der MigAward, der Preis der österreichischen MigrantInnen, wird im Rahmen der Eröffnungsfeier zu den Integrationswochen 2023 verliehen. Er zeichnet Personen, Projekte und Organisationen aus, die im laufenden Jahr einen innovativen Beitrag für die Integration von Migrantinnen und Migranten geleistet haben. Verliehen wurde der MigAward 2023 in den Kategorien „Persönlichkeit des Jahres“, „Projekt des Jahres“, „Bildung und Soziales“, „Wirtschaft und Arbeit“ sowie „Medien“. Hinzu kommt die Kategorie „Negativ-MigAward“, die an jene verliehen wird, die der Integration im Weg stehen und statt Toleranz und Teilhabe auf Spaltung und Hass setzen.

Eine Wiener Schülerin der 6A konfrontierte bei „Pro und Contra“ auf PULS 4 den niederösterreichischen FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl: Bei einer Asylpolitik, wie Waldhäusl sie propagiere, wäre ein Großteil ihrer Klasse nicht in Wien und könnte das Gymnasium nicht besuchen, weil fast alle Eltern mit Migrationshintergrund hätten. Waldhäusls Antwort: „Dann wäre Wien noch Wien.“ Von dieser mutigen Konfrontation erfuhr man durch breite Berichterstattung und auch der Wiener Bürgermeister lud die Klasse ins Rathaus ein, um den Jugendlichen die Wertschätzung zu bieten, die sie verdienen. Genau aus demselben Grund bekam diese Klasse den MigAward in der Kategorie „Bildung & Soziales“, da diese SchülerInnen unser Wien verbessern und die Zukunft unserer diversen Gesellschaft darstellen.

Auch Justizministerin Alma Zadić lobte die SchülerInnen: „Es hat mich sehr berührt, zu sehen, wie viele Menschen sich hinter die SchülerInnen gestellt haben, die von Waldhäusl auf so eine niederträchtige Art und Weise rassistisch beleidigt wurden. Diese SchülerInnen gehören zu Österreich, sie gehören zu uns. Und wir lassen nicht zu, dass ihnen dieses Recht von irgendjemandem abgesprochen wird.“ In ihrem Statement bedankten sich die Klassensprecherinnen Tijana Marjanov und Una Pejanović der 6A für den Preis und die Unterstützung, die sie seit dem Fernsehauftritt erhalten haben: „Wir möchten uns bei der gesamten Schule, bei den Lehrkräften und allen SchülerInnen bedanken, dass sie uns so herzlich unterstützt haben. Und auch bei außerschulischen Personen, die sich bei uns gemeldet, uns E-Mails geschickt und uns gesagt haben, wie toll sie das finden, und allgemein die Unterstützung, die wir in ganz Wien bekommen haben. Dankeschön dafür!“

Ein Politiker, der SchülerInnen sagt, dass „Wien noch Wien“ wäre, wenn sie nicht in Wien leben würden, hat den Preis für die „Sackgasse 2023“ mehr als verdient. Gottfried Waldhäusel, der sich immer wieder gerne als Migrations-Hardliner der FPÖ Niederösterreich gibt, ist schon öfters mit seinen untergriffigen und rassistischen Sagern zum Thema Migration aufgefallen, beispielsweise, als er Flüchtlinge mit „Borkenkäfern“ verglich. Eine derartig herablassende Umgangsweise verdient niemand und eben auch nicht die österreichische Politik.

„Untaten machen mich sprachlos“

Der Projektleiter und Initiator der Integrationswochen Dino Schosche präsentierte den Negativ-Preis: „Eigentlich sind Sprachen dazu da, um die Kommunikation und damit auch ein Miteinander zu ermöglichen. Unmenschen wie Gottfried Waldhäusl missbrauchen fast tagtäglich die Sprache, um gegen Mitmenschen zu hetzen und um Hass zu verbreiten. Dass dieser Unmensch immer noch ein Amt bekleidet, zeugt nicht nur von gewaltigen Missständen in der Politik, sondern auch von der Mittäterschaft alle jener, die mit dieser Person zusammenarbeiten. Seine Untaten machen mich einfach nur sprachlos.“

Auch die Laudatorin, Justizministerin Alma Zadic (Sonderpreis „Lebenswerk“), kritisierte den Umgang des FPÖ-Politikers mit den SchülerInnen: „Es hat mich sehr berührt, zu sehen, wie viele Menschen sich hinter die SchülerInnen gestellt haben, die von Waldhäusl auf so eine niederträchtige Art und Weise rassistisch beleidigt wurden. Diese SchülerInnen gehören zu Österreich, sie gehören zu uns. Und wir lassen nicht zu, dass ihnen dieses Recht von irgendjemandem abgesprochen wird.“

Und die GewinnerInnen der MigAwards 2023 sind…
 
In der Kategorie „Lebenswerk“:
Willi Resetarits (posthum)

In der Kategorie „Persönlichkeit des Jahres”:
Oula Khattab – für ihr Engagement, die Integration und Kommunikation zwischen der syrischen Gemeinschaft und der österreichischen Mehrheitsgesellschaft zu verbessern

In der Kategorie „Persönlichkeit des Jahres”:
Oula Khattab – für ihr Engagement, die Integration und Kommunikation zwischen der syrischen Gemeinschaft und der österreichischen Mehrheitsgesellschaft zu verbessern

In der Kategorie „Projekt des Jahres“:
STAR*K – Sensibilisierung gegen Gewalt an Frauen/Mädchen (Caritas)

In der Kategorie „Bildung und Soziales“:
Klasse 6A des Laaerberg-Gymnasiums – für ihren Mut, sich für andere und sich selbst einzusetzen

In der Kategorie „Wirtschaft und Arbeit“:
Work Stages – für die Unterstützung anerkannter junger Flüchtlinge und Drittstaatenangehöriger auf dem Weg in die Arbeitswelt

In der Kategorie „Medien“:
die_chefredaktion – für die journalistische Förderung Jugendlicher mit diversen Blickwinkeln und Hintergründen

In der Kategorie „Sackgasse 2023“ (NegativAward):
Gottfried Waldhäusl (FPÖ) – für seine rassistische und herablassende Umgangsweise mit der Wiener Jugend 

Sie finden viele spannende Programmpunkte der Integrationswochen jetzt schon unter: https://integrationswochen.at/kp/programm?year=2022 

PartnerInnen der Integrationswochen 2023 sind die AK Wien, die Stadt Wien – Integration und Diversität, die VHS Wien und die Wirtschaftsagentur Wien.