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Montenegro: Der ewige Präsident Đukanović triumphiert bei Wahl

Milo Đukanović wird erneut Präsident von Montenegro. (Foto: Facebook/Milo Đukanović)

Seit Jahrzehnten regiert Milo Đukanović Montenegro und hat es bei den Wahlen erneut  geschafft. Trotz Wahlsieg wirft ihm die Opposition vor er würde das Land in eine Diktatur verwandeln.

Der 56-Jährige Milo Đukanović konnte wieder die Wahl für sich entscheiden. Seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten regiert Đukanović  Montenegro entweder als Regierungs- oder Staatschef. Bei den Hochrechnungen der Wahlforschungsgruppe Cemi vom Sonntagabend kam Milo Đukanović auf knapp 54 Prozent der Stimmen.

Damit erreichte er bereits im ersten Wahlgang deutlich die erforderliche absolute Mehrheit. Bei der Opposition, die mit sechs Kandidaten vertreten war,  belegte Mladen Bojanić den zweiten Platz mit 33 Prozent.

Đukanović   zählt zu den einflussreichsten Politikern in Montenegro. Sechsmal wurde er zum Premierminister gewählt. Mit 29 Jahren war er zum ersten Mal Regierungschef. Zwischen 1998 und 2002 regierte er bereits als Präsident das Land. 2016 trat er zurück, nun nutzte er den Wahlkampf für sein politisches Comeback.

Seitens der Opposition hagelt es an Kritik. Sie werfen Đukanović vor, dass er einen autoritären Führungsstil verfolge und sein Millionenvermögen auf zweifelhafte Weise mit seiner Nähe zur Mafia aufgebaut habe, berichtet „Spiegel“.

Im 620.000-Einwohner-Land kommt es zu Morden auf offener Straße und Autobombenanschlägen (KOSMO hat berichtet). Neben Bekämpfung von Kriminalität und politischer Korruption prophezeien Analytiker harte Zeiten für Đukanović. Er muss die Bevölkerung, die sich in westlich Orientierte und Russland-Befürworter spaltet, einen.