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KOMMENTAR

„Schau Dir mal ihre Knie an…“: ÖVP-Mandatar Dönmez sorgt mit Sexismus für Aufregung

Efgani Dönmez Twitter
Efgani Dönmez sorgte mit einem Tweet für Aufregung. (Foto: Parlamentsdirektion/Thomas Jantzen)

Der Nationalratsabgeordnete Efgani Dönmez (ÖVP) hat am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Jetzt fliegt er aus dem ÖVP-Klub.

Auf die Frage eines Nutzers, wie die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) nur zu ihrem Amt gekommen sei, twitterte Dönmez: „Schau dir mal ihre Knie an, vielleicht findest du da eine Antwort.“ Zuvor regte sich der Nutzer über einen Tweet der 40-jährigen Politikerin über die Demonstrationen in Chemnitz auf, über welchen die Deutschen Medien berichtet haben.

Genug Zweideutigkeit
Der zweideutige Tweet von Efgani Dönmez stieß zahlreiche User sauer auf. Es hagelte Kritik, die Bemerkung sei frauenfeindlich. Auch Parteikollegin und Frauenministerin, Juliane Bogner-Strauß findet Dönmez‘ Kommentar „wenig erfreulich“. „Das ist eine massive Entgleisung und völlig inakzeptabel. Jedenfalls kann man da nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Bogner-Strauß.

Nun fliegt Dönmez aus der ÖVP
„Alle hohen politischen Funktionsträger und Funktionsträgerinnen müssen sich dessen bewusst sein, dass sexistische, beleidigende Entgleisungen nicht akzeptabel sind. Dafür gibt es in der neuen ÖVP keinen Platz. Der neue Stil steht für einen respektvollen Umgang miteinander und keine Beleidigungen, auch wenn man politisch andere Ansichten vertritt. Daher wird Efgani Dönmez aus dem ÖVP Parlamentsklub ausgeschlossen. Es ist bedauerlich, weil wir Efgani Dönmez als Kämpfer gegen den politischen Islam sehr schätzen. Umso wichtiger ist dieser Schritt als Signal und Mahnung an alle, die als hohe Funktionsträger und Funktionsträgerinnen Teil unserer Bewegung sind, dass der neue Stil und ein wertschätzendes Verhalten auch gegenüber politisch Andersdenkenden, insbesondere gegenüber politischen Funktionsträgern und Funktionsträgerinnen anderer befreundeter Staaten, eine wichtige Grundlage ist“, betonen ÖVP-Parteiobmann Sebastian Kurz und ÖVP-Klubobmann August Wöginger in einer gemeinsamen Aussendung.

Entschuldigung reicht nicht
Sawsan Chebli ist studierte Politologin und Mitglied der SPD. Ab Anfang 2014 war Sawsan Chebli stellvertretende Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Nach der Wiederwahl von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller wurde die 40-Jährige Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement und Internationales. Kritisiert man eine Chebli, dann aufgrund ihrer Fehler, die sie als Politikerin begeht. Weder Herkunft noch das Geschlecht sollten dabei eine Rolle spielen. Nur eine Entschuldigung von Efgani Dönmez reicht nicht. Mit diesem Kommentar enthüllte der 41-Jährige wohl seine Einstellung über moderne, erfolgreiche Frauen.