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Steuerausgleich

So einfach kommt ihr zu euren 1.000 Euro, doch kaum wer macht’s!

Geldscheine. (FOTO: APA/dpa-Zentralbild)
Geldscheine. (FOTO: APA/dpa-Zentralbild)

Es ist keine schöne Vorstellung, Geld zu verschenken, besonders wenn es um Tausende Euro geht. Doch genau das tun rund 1,8 Millionen Österreicher Jahr für Jahr. Nicht etwa aus Großzügigkeit oder Vergesslichkeit, sondern aus Unwissenheit oder Scheu vor dem Unbekannten. Die Rede ist von der Arbeitnehmerveranlagung, besser bekannt als Steuerausgleich. Ein paar Klicks, ein paar Minuten, und schon könnten sie um einiges reicher sein. Doch sie lassen das Geld liegen – und das oft, ohne es zu wissen.

Warum jedoch zögern so viele Österreicher, diesen Schritt zu gehen? Die Gründe sind vielfältig: Angst vor Fehlern, Unlust, sich mit dem trockenen Thema Steuern auseinanderzusetzen, oder die falsche Annahme, dass es sich nicht lohnt. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache. Wer sich die Mühe macht, die Arbeitnehmerveranlagung manuell durchzuführen, kann im Schnitt über 700 Euro, in vielen Fällen sogar über 1.000 Euro einstreichen. Das sind Hunderte Euro mehr, als diejenigen erhalten, die auf die automatische Abrechnung warten.

Arbeitnehmerveranlagung

Die Arbeitnehmerveranlagung ist kein Hexenwerk. Sie kann ganz einfach über das Portal FinanzOnline durchgeführt werden. Sobald die Jahres-Gehaltsabrechnung des Arbeitgebers vorliegt, was spätestens Ende Februar des Folgejahres der Fall sein sollte, kann man loslegen. Und das Beste: Wer die manuelle Veranlagung wählt, erhält sein Geld schneller. Bei der automatischen Abrechnung muss man bis zur zweiten Jahreshälfte des Folgejahres warten.

Angst vor Fehlern oder einer Datenflut ist unbegründet. Zu viel bezahlte Lohnsteuer oder Sozialversicherungserstattungsbeträge werden auch im manuellen Antrag automatisch berücksichtigt. Und im Gegensatz zur automatischen Veranlagung können bei der manuellen „besondere Ausgaben“ wie Sonderausgaben, außergewöhnliche Belastungen oder Absetzbeträge geltend gemacht werden.

Steuererklärung nachholen

Wer nun feststellt, dass er in den letzten Jahren Geld liegen gelassen hat, muss nicht verzweifeln. Die Steuererklärung kann für die letzten fünf Jahre nachgeholt werden, auch wenn bereits eine automatische Veranlagung erfolgt ist.

Wer sich trotzdem unsicher fühlt, kann auf spezielle Apps zurückgreifen, die das Einreichen der Steuererklärung noch weiter vereinfachen. Doch Vorsicht: Verbraucherschützer warnen davor, dass diese Apps Posten übersehen können oder der Nutzer am Ende draufzahlt.