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Österreich: Riesenzecke überträgt tödliches Virus

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FOTO: iStock/Ivan Marjanovic

In der warmen Brise des Klimawandels hat eine neue, bedrohliche Zeckenart Österreich erreicht: Die Riesenzecke Hyalomma marginatum. Mit einer Größe von bis zu zwei Zentimetern stellt sie nicht nur durch ihr imposantes Erscheinungsbild eine besorgniserregende Erscheinung dar – sie überträgt auch gefährliche Krankheiten, die hierzulande bisher unbekannt waren.

Im Gegensatz zu heimischen Zeckenarten, die passiv auf ihre Opfer warten, zeigt die Riesenzecke ein jagendes Verhalten. „Die neue Zeckenart kann Krankheiten nach Österreich bringen, die bisher nicht existierten“, erläutert Kinderarzt Reinhold Kerbl und unterstreicht die Brisanz dieser Entwicklung. Ausgerüstet mit langen, gestreiften Beinen kann sie ihre Beute aktiv verfolgen und ist durch ihre ausgezeichnete Sichtfähigkeit in der Lage, Wirte schon aus mehreren Metern Entfernung zu erspähen.

Gefährliche Krankheitserreger im Gepäck

„Die Riesenzecke ist der Hauptüberträger des Krim-Kongo-Fiebervirus und kann auch Fleckfieber verbreiten“, warnt Kerbl. Während das Krim-Kongo-Fieber mit einer Letalität von 5 bis 30 Prozent und Symptomen wie hohem Fieber und Blutungen zu den gefährlichsten durch Zecken übertragenen Krankheiten zählt, verläuft das Zeckenbissfieber, eine Infektion mit Rickettsien, meist weniger dramatisch, ist aber dennoch nicht zu unterschätzen.

Die Riesenzecke, die ursprünglich in Afrika und Südasien beheimatet ist, fühlt sich durch die wärmeren Temperaturen in Europa zunehmend wohl. Frostsichere Nischen und höhere Temperaturen im Frühjahr ermöglichen es Hyalomma-Zecken, sich selbst in Österreich einzunisten. Eingeschleppt durch Vögel, können sie in den wärmeren Regionen des Landes Fuß fassen. Kerbl betont dabei: „Noch ist das Risiko, von einer Riesenzecke in Österreich gestochen zu werden, minimal, aber es könnte mit der Klimaveränderung steigen.“

Prävention ist möglich

Um der Gefahr durch diese Exotin entgegenzuwirken, empfiehlt Kerbl, nach Aufenthalten in der Natur den Körper sowie die Kleidung gründlich nach Zecken abzusuchen. Insbesondere Kinder sollten sorgfältig untersucht werden, da sie häufig von Zecken befallen werden. Das Tragen heller, geschlossener Kleidung und die Anwendung von Repellents können das Risiko eines Zeckenstichs minimieren. Zudem appelliert der Kinderarzt an Tierhalter, ihre Tiere sorgfältig zu kontrollieren, da sich besonders Riesenzecken gerne an größeren Säugetieren festsaugen.