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Steuern bei Wertpapieren: Als Österreicher auf den Broker achten

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FOTO: unsplash / Wesley Tingey

Wertpapiere sind für viele Menschen eine alternative Vorsorgemethode. Immer mehr Menschen setzen auf Aktien und andere Wertpapiere – allerdings können Steuern dafür teuer werden. Und wer als Österreicher einen unpassenden Broker wählt, hat mit steuerlichen Themen möglicherweise mehr Aufwand als nötig.

Anleger sollten sich vor den Investitionen informieren und auf den Broker achten. Dieser kann in steuerlichen Themen durchaus einen Unterschied machen.

Steuerfreie Broker – das sollten Anleger wissen

Unternehmen und Privatanleger müssen in Österreich ihre Erträge aus Kapitalvermögen versteuern. Dass Wertpapiere heutzutage nahezu ausschließlich digital gehandelt werden, vereinfacht häufig auch die Abführung der Steuer. Das bedeutet jedoch nicht, dass es deswegen auch immer günstig bleibt. Anleger in Österreich sollten Broker genau vergleichen. Das hat nicht nur mit den Steuern zu tun. Auch unabhängig davon können verschiedene Broker verschiedene Prozente einbehalten. Die Investitionen in Wertpapiere können daher unterschiedlich rentabel sein, je nachdem, welchen Broker man gewählt hat.

Wer möglichst steuereinfach handeln möchte, sollte sogenannte steuereinfache Broker nutzen. Dies sind Broker, die eine besonders einfache und transparente Steuerabwicklung anbieten. Alle erforderlichen steuerlichen Dokumente werden bei diesen Anbietern automatisch generiert und die Steuern Kapitalerträge werden automatisch abgeführt. Aber aufgepasst: Zum Beispiel gibt es häufig die Frage, ob der aus Deutschland stammende Online-Broker Trade Republic in Österreich steuereinfach ist oder nicht. Das ist zwar eindeutig nicht der Fall (Quelle), jedoch ist dies ein Detail, welches vielen Anlegern nicht von vornerein klar ist. Bei einem steuereinfachen Brokern werden die Steuern vollautomatisch abgeführt. Und die Dokumente werden dann dem Anleger entsprechend zur Verfügung gestellt. Wer einen solchen Broker nutzt, kann damit komplizierte Steuerangelegenheiten deutlich vereinfachen.

Vor- und Nachteile steuereinfacher Broker

Sogenannte steuereinfache Broker haben zahlreiche Vorteile. Sie übernehmen die Verantwortung für die Meldung von Kapitalerträgen komplett. Das gilt auch für die Meldung von Dividenden und anderen steuerrelevanten Informationen. Die Broker leiten diese Daten direkt an die zuständigen Finanzbehörden weiter. Das bedeutet, dass alle Anleger lediglich ihre Handelsaktivitäten überschauen müssen. In wird damit nicht nur eine nervige Arbeit abgenommen, sie erhalten noch deutlich mehr Zeit, die sie für wichtigere Angelegenheiten zur Verfügung stellen können. Wer sich alleine auf den Handel konzentrieren kann, hat mehr Chancen, verschiedene Kurse gründlich zu überwachen. In vielen Fällen bleibt auch schriftlich mehr Freizeit für entspannte Hobbys. Egal, wofür man am Ende die Zeit nutzen möchte, sicherlich ist sie angenehmer angelegt als mit Steuerangelegenheiten. Steuerangelegenheiten sind immer kompliziert. Gerade bei Wertpapieranlagen kann dies jedoch noch schwieriger werden als im Alltag. Da es zahlreiche verschiedener Anlageformen gibt, sind die Steuerfolgen nicht immer im Detail eindeutig zu erkennen. Das Nutzen eines steuereinfachen Brokers kann daher reichlich Zeit und Nerven sparen.

Steuereinfache Broker erstellen für jeden einzelnen Kunden einen jährlichen Steuerreport. In Österreich wird der im Rahmen der Steuererklärung als „Beilage E 1kv“ bezeichnet. Mithilfe dieser Dokumente wird es einfach, die Einkünfte aus dem Kapitalvermögen aufzuschlüsseln. Dies ist nicht nur ein Vorteil für den Anleger. Auch der Mitarbeiter im Finanzamt wird sich über die Arbeitserleichterung freuen. Schließlich kann dieser sich darauf verlassen, einen gut aufgeschlüsselten, sorgfältig bearbeiteten Bericht zu erhalten. Für die Arbeit benötigt der Broker lediglich die österreichische Steueridentifikationsnummer. Alle anderen Details unterscheiden sich nicht von anderen Brokern.

Im Unterschied zu dieser Arbeitsweise machen nicht steuereinfache Broker diesen Steuerreport nicht. Hier sind die Anleger selbst dafür verantwortlich. Grundsätzlich kann dies nicht nur reichlich Nervenaufwand sein, sondern auch viel Zeit kosten. Wer sich außerdem nicht gut mit Steuern auskennt, läuft Gefahr, Fehler zu machen, die viel Geld kosten können. Broker, die diese Arbeit übernehmen, sind daher für viele Menschen eine große Erleichterung.

Beachten sollten Anleger, dass viele dieser Broker nicht unbedingt für ihre Nutzerfreundlichkeit bekannt sind. Zwar ist die Herstellung der Steuerreports eine große Erleichterung, jedoch haben diese Broker häufig einen schlechten Ruf in anderen Kundenangelegenheiten. Zudem haben sie selten das größte Angebot. Das liegt daran, dass wieder der Broker die den Steuerreport übernehmen, eng mit Banken verbunden sind. Häufig werden sie direkt von einer Bank betreut. Das liegt vor allem daran, dass sie häufig sowieso eng mit dem Finanzamt zusammenarbeiten. Dies ist weder ein Nachteil noch ein Vorteil für den Anleger. Allerdings kann es nicht schaden, einen umfassenden Vergleich zu ziehen, bevor man sich für einen Broker entscheidet. Gerade das Angebot ist schließlich ein entscheidender Faktor bei der Wahl des richtigen Brokers.

Gleichzeitig sollten Anleger beachten, dass es keine Gewähr gibt. Steuerfreie Broker leisten keine Gewähr auf alle ihrer Angaben. Sind die Berechnungen ausnahmsweise doch falsch durchgeführt, hat das Finanzamt keine richtigen Angaben erhalten. Dies kann im schlechtesten Fall zu Nachzahlungen führen.

Außerdem gibt es keine direkten Verbindungen zum Finanzamt bei ausländischen Brokern. Anleger sollten sich also stets darüber im Klaren sein, dass es nur direkte Verbindungen zwischen Österreichischem bekannt und dem österreichischen Finanzamt gibt.

Steuern bei steuereinfachen Brokern

Auch bei sogenannten steuerfreien Brokern fallen selbstverständlich Steuern an. Als Einkünfte aus Kapitalvermögen werden beispielsweise Dividenden, Sparbuchzinsen, Derivate, Aktienverkäufe und Kryptowährungen gewertet. Alle Broker oder Banken mit einem Sitz in Österreich sind dazu verpflichtet, alle Kunden Erträge zu besteuern. Seit dem Jahr 2024 gilt dies insbesondere auch für Organisationen, die den Fokus auf den Handel mit Kryptowährungen legen. Dies hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt, da der Handel mit Kryptowährungen immer grösser wurde. Auf Wertpapiere wird grundsätzlich eine Kapitalertragsteuer in Höhe von 27,5% erhoben. In Österreich gibt es keine Freibeträge. Das gilt sowohl für Dividendenausschüttungen als auch Gewinne. Auch auf den Verlustbeitrag wird 27,5% erhoben. Allerdings muss dieser Betrag nicht an das Finanzamt gezahlt werden. Vielmehr wird der Verlust bei einem separaten Guthabenkonto aufbewahrt. Anleger müssen sich also keine Sorgen darüber machen.

Fazit zu steuereinfachen Broker

In Österreich gibt es einige steuereinfache Broker, welche sowohl Vorteile als auch Nachteile aufweisen können. Viele stehen in direkter Verbindung mit einer Bank, was die Zusammenarbeit nicht immer vereinfacht. Auf der einen Seite ist die Sicherheit bei einem solchen Broker häufig sehr hoch, auf der anderen Seite kann dies die Auswahl einschränken. Ein umfassender Vergleich zwischen verschiedenen Brokern ist daher durchaus wichtig.

Anleger sollten beachten, dass steuereinfache Broker nicht nur Vorteile haben. Sie können auch Nachteile mit sich bringen. Neben der teilweise schlechten Auswahl an Anlagequellen ist dies unter anderem auch die Tatsache, dass das Fehlerrisiko komplett in fremde Hände gegeben wird. Das bedeutet: Macht der Broker bei den Angaben an das Finanzamt einen Fehler, fällt dies negativ auf den Kunden zurück. Dem Finanzamt ist am Ende egal, wer die Dokumente ausgefüllt hat – die Nachzahlungen muss der Kunde tragen. Da sich viele Menschen jedoch selbst nicht gut mit den komplizierten Steuerangelegenheiten auskennen, ist das Risiko, einen Fehler zu machen, bei eigenständiger Arbeit nicht unbedingt kleiner. Viele Menschen sind sogar sehr dankbar, wenn ihnen jemand die Arbeit und das Fehlerrisiko abnimmt. Nur wer sich sehr gut mit Steuern auskennt oder ohnehin einen Profi bezahlt, wird sich möglicherweise lieber selbst mit den Dokumenten befassen. Steuereinfache Broker bieten Kunden die Möglichkeit, viel Zeit zu sparen, indem sie sich nicht um die steuerlichen Dokumente kümmern müssen. Das heißt, dass diese Zeit sinnvoll in andere Dinge investiert werden kann. Anleger können sich somit auf mehr Freizeit freuen oder aber ihre Zeit in das Durchdenken und Testen verschiedener Anlegestrategien investieren.